Ratgeber

Algen im Gartenteich: So erkennst du sie und wirst sie wieder los

Autorenbild: Regine Curth
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Grüne Suppe oder Fadenknäuel? Alge ist nicht gleich Alge! Welche Arten in deinem Teich wachsen – und wie du sie gezielt bekämpfst, ohne das Ökosystem zu zerstören.
Wir zeigen, welche Algen in Natur- und Filterteichen am häufigsten vorkommen, woran man sie erkennt und wie man sie dauerhaft unter Kontrolle bekommt.

1. Schwebealgen (grünes Wasser)

Erkennungsmerkmal:
Das Wasser ist grünlich-trüb, aber es schwimmen keine sichtbaren Algenfäden oder Beläge im Teich. Ursache sind winzige einzellige Schwebealgen, die sich massenhaft vermehren – besonders im Frühling und bei hoher Sonneneinstrahlung.

Ursache:

  • Zu viele Nährstoffe (z. B. durch Laub, Fischfutter oder Düngerreste)
  • Fehlende Konkurrenz durch Wasserpflanzen
  • Fehlender Schatten oder Filterung

Bekämpfung:

  • UV-Klärer im Filterteich: Die UV-Strahlung zerstört die Algenzellen zuverlässig
  • Schatten schaffen: Schwimmblattpflanzen wie Seerosen oder Froschbiss helfen
  • Pflanzen gegensteuern: Unterwasserpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest entziehen den Algen die Nährstoffe
  • keinen Dünger verwenden, kein Fischfutter überdosieren

Nicht empfehlenswert: Chemische Klärer – sie lösen das Symptom, nicht die Ursache.

2. Fadenalgen (lange grüne Knäuel)

Erkennungsmerkmal:
Lange grüne Fäden, die sich an Steinen, Pflanzen oder Technik festsetzen. Besonders im Flachwasser oder an sonnigen Ufern bilden sie oft dichte Polster.

Ursache:

  • Überschuss an Phosphat und Stickstoff
  • Nährstoffarme, aber sonnenreiche Bedingungen
  • zu wenig Konkurrenzpflanzen

Bekämpfung:

  • mechanisch entfernen: Fadenalgen regelmäßig mit Algenkescher oder Holzstab herausdrehen
  • Nährstoffe binden: Zeolith-Steine oder Phosphatbinder helfen im Filterteich
  • Sauerstoffpflanzen fördern: Diese entziehen den Algen die Nahrung
  • keine Fische in Naturteichen: Sie produzieren zu viele Nährstoffe

Tipp: Frühzeitiges Entfernen verhindert, dass sich abgestorbene Algen zersetzen und das Wasser belasten.

3. Blaualgen (Cyanobakterien)

Erkennungsmerkmal:
Bläulich-grüne, oft schleimige Beläge auf der Wasseroberfläche oder am Rand. Manchmal mit unangenehmem Geruch. Sie sind in Wahrheit keine Algen, sondern Bakterien – und potenziell giftig.

Ursache:

  • stark überdüngtes Wasser
  • Hitzewellen und stehendes Wasser
  • keine oder zu wenig Wasserbewegung

Bekämpfung:

  • sofortige Teilsanierung: Abkeschern, Wasser zu max. 50 % wechseln
  • Ursachen beseitigen: Nährstoffeinträge stoppen (kein Futter, kein Dünger, keine Komposterde in der Nähe)
  • Bewegung schaffen: Belüfter oder sanfte Umwälzung (aber keine starken Strömungen)
  • Tierkontakt vermeiden: Blaualgen sind für Fische, Hunde und Kleinkinder potenziell gefährlich

Hinweis: Treten sie massiv auf, den Teich möglichst ruhen lassen und nicht betreten – der Kontakt kann Hautreizungen verursachen.

4. Schmieralgen & Kieselalgen (braune Beläge)

Erkennungsmerkmal:
Dünner, brauner bis grünlich-brauner Schleimfilm an Folien, Steinen und Pflanzen – häufig im Frühling, wenn das biologische Gleichgewicht noch nicht stabil ist.

Ursache:

  • Lichtmangel und niedrige Temperaturen
  • Anfangsphase in neu angelegten Teichen
  • Mangel an Konkurrenz durch Pflanzen

Bekämpfung:

  • Geduld: Oft verschwinden sie nach wenigen Wochen von selbst
  • Licht optimieren: Weniger Schatten, ggf. Pflanzen zurückschneiden
  • stabile Wasserwerte abwarten: Keine panischen Eingriffe

Tipp: Schmieralgen sind selten ein Dauerproblem – eher ein Zeichen für biologische Anlaufphase.

Die richtige Diagnose ist der halbe Weg

Algen gehören zum Teich – aber wenn sie überhandnehmen, steckt meist ein Ungleichgewicht dahinter. Wer weiß, mit welcher Art er es zu tun hat, kann gezielt reagieren – ob im Naturteich ohne Technik oder im Filterteich mit UV-Klärer. Wichtig ist, Ursachen wie Nährstoffüberschuss, Sonnenüberangebot oder fehlende Pflanzenvielfalt zu erkennen und nachhaltig zu verändern.

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