Grüne Suppe oder Fadenknäuel? Alge ist nicht gleich Alge! Welche Arten in deinem Teich wachsen – und wie du sie gezielt bekämpfst, ohne das Ökosystem zu zerstören.
Wir zeigen, welche Algen in Natur- und Filterteichen am häufigsten vorkommen, woran man sie erkennt und wie man sie dauerhaft unter Kontrolle bekommt.
Zu viele Algen im Gartenteich können schnell das empfindliche Ökosystem stören. Foto: squeebcreative / stock.adobe.com
1. Schwebealgen (grünes Wasser)
Erkennungsmerkmal:
Das Wasser ist grünlich-trüb, aber es schwimmen keine sichtbaren Algenfäden oder Beläge im Teich. Ursache sind winzige einzellige Schwebealgen, die sich massenhaft vermehren – besonders im Frühling und bei hoher Sonneneinstrahlung.
Ursache:
- Zu viele Nährstoffe (z. B. durch Laub, Fischfutter oder Düngerreste)
- Fehlende Konkurrenz durch Wasserpflanzen
- Fehlender Schatten oder Filterung
Bekämpfung:
- UV-Klärer im Filterteich: Die UV-Strahlung zerstört die Algenzellen zuverlässig
- Schatten schaffen: Schwimmblattpflanzen wie Seerosen oder Froschbiss helfen
- Pflanzen gegensteuern: Unterwasserpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest entziehen den Algen die Nährstoffe
- keinen Dünger verwenden, kein Fischfutter überdosieren
Nicht empfehlenswert: Chemische Klärer – sie lösen das Symptom, nicht die Ursache.
2. Fadenalgen (lange grüne Knäuel)
Erkennungsmerkmal:
Lange grüne Fäden, die sich an Steinen, Pflanzen oder Technik festsetzen. Besonders im Flachwasser oder an sonnigen Ufern bilden sie oft dichte Polster.
Ursache:
- Überschuss an Phosphat und Stickstoff
- Nährstoffarme, aber sonnenreiche Bedingungen
- zu wenig Konkurrenzpflanzen
Bekämpfung:
- mechanisch entfernen: Fadenalgen regelmäßig mit Algenkescher oder Holzstab herausdrehen
- Nährstoffe binden: Zeolith-Steine oder Phosphatbinder helfen im Filterteich
- Sauerstoffpflanzen fördern: Diese entziehen den Algen die Nahrung
- keine Fische in Naturteichen: Sie produzieren zu viele Nährstoffe
Tipp: Frühzeitiges Entfernen verhindert, dass sich abgestorbene Algen zersetzen und das Wasser belasten.
3. Blaualgen (Cyanobakterien)
Erkennungsmerkmal:
Bläulich-grüne, oft schleimige Beläge auf der Wasseroberfläche oder am Rand. Manchmal mit unangenehmem Geruch. Sie sind in Wahrheit keine Algen, sondern Bakterien – und potenziell giftig.
Ursache:
- stark überdüngtes Wasser
- Hitzewellen und stehendes Wasser
- keine oder zu wenig Wasserbewegung
Bekämpfung:
- sofortige Teilsanierung: Abkeschern, Wasser zu max. 50 % wechseln
- Ursachen beseitigen: Nährstoffeinträge stoppen (kein Futter, kein Dünger, keine Komposterde in der Nähe)
- Bewegung schaffen: Belüfter oder sanfte Umwälzung (aber keine starken Strömungen)
- Tierkontakt vermeiden: Blaualgen sind für Fische, Hunde und Kleinkinder potenziell gefährlich
Hinweis: Treten sie massiv auf, den Teich möglichst ruhen lassen und nicht betreten – der Kontakt kann Hautreizungen verursachen.
4. Schmieralgen & Kieselalgen (braune Beläge)
Erkennungsmerkmal:
Dünner, brauner bis grünlich-brauner Schleimfilm an Folien, Steinen und Pflanzen – häufig im Frühling, wenn das biologische Gleichgewicht noch nicht stabil ist.
Ursache:
- Lichtmangel und niedrige Temperaturen
- Anfangsphase in neu angelegten Teichen
- Mangel an Konkurrenz durch Pflanzen
Bekämpfung:
- Geduld: Oft verschwinden sie nach wenigen Wochen von selbst
- Licht optimieren: Weniger Schatten, ggf. Pflanzen zurückschneiden
- stabile Wasserwerte abwarten: Keine panischen Eingriffe
Tipp: Schmieralgen sind selten ein Dauerproblem – eher ein Zeichen für biologische Anlaufphase.
Die richtige Diagnose ist der halbe Weg
Algen gehören zum Teich – aber wenn sie überhandnehmen, steckt meist ein Ungleichgewicht dahinter. Wer weiß, mit welcher Art er es zu tun hat, kann gezielt reagieren – ob im Naturteich ohne Technik oder im Filterteich mit UV-Klärer. Wichtig ist, Ursachen wie Nährstoffüberschuss, Sonnenüberangebot oder fehlende Pflanzenvielfalt zu erkennen und nachhaltig zu verändern.
Geschrieben am 02.06.2025
von
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