Der Unterschied könnte größer kaum sein: Zwischen den besten und schlechtesten Energieeffizienzklassen liegen bei Häusern über 30 Prozent Preisunterschied.
Fast ein Drittel Preisunterschied liegen zwischen gut und schlecht sanierten Häusern. Foto: iStock.com / wakila
Energieeffizienz ist längst nicht mehr nur ein Umweltargument – sie hat sich zu einem echten Preistreiber auf dem Immobilienmarkt entwickelt. Wer ein Haus mit der besten Energieeffizienzklasse A+ verkauft, erzielt deutlich höhere Preise als mit einem Objekt der Klasse H. Eine aktuelle immowelt Analyse zeigt: Zwischen diesen beiden Extremen liegt ein durchschnittlicher Preisunterschied von 30 Prozent – bei vergleichbarer Größe, Ausstattung und Lage.
Effizienz wird belohnt
Laut der immowelt Auswertung kostet ein Haus mit Energieeffizienzklasse A+ im Schnitt 16 Prozent mehr als ein vergleichbares Objekt mit dem in Deutschland am häufigsten angebotenen Standard D. Auf der anderen Seite bringt ein Haus mit Klasse H 14 Prozent weniger – ebenfalls im Vergleich zu D. Damit ergibt sich ein Preisdifferenz von 30 Prozent zwischen A+ und H – allein aufgrund der Energiebilanz.
Diese enorme Spannbreite zeigt, welchen Wert Käufer inzwischen auf niedrige Heizkosten und zukunftssichere Gebäudetechnik legen. In Zeiten hoher Energiekosten und zunehmender Regulierungen rund ums Heizen wird Energieeffizienz zum Verkaufsargument Nummer eins.
Was das in Euro bedeutet
Die prozentualen Unterschiede lassen sich leicht in konkrete Beträge übersetzen. Angenommen, ein Haus mit Energieklasse D wird für 400.000 Euro angeboten – dann könnte ein vergleichbares Haus mit Klasse A+ einen Preis von 464.000 Euro erzielen, während ein Haus mit Klasse H nur 344.000 Euro bringt. Das macht eine Differenz von 120.000 Euro – bei identischer Immobilie, einzig mit Blick auf die Energieeffizienz.
Für Käufer heißt das: Wer ein günstigeres Haus mit schlechter Energiebilanz erwirbt, muss den Preisvorteil häufig direkt wieder in energetische Sanierungen investieren. Wärmedämmung, neue Fenster oder ein modernes Heizsystem können leicht fünf- bis sechsstellige Summen kosten – und machen das vermeintliche Schnäppchen schnell teurer als geplant.
Gesetzliche Vorgaben erhöhen den Druck
Zudem wächst der politische Druck: Die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und mögliche Sanierungspflichten sorgt für zusätzliche Unsicherheit bei Käufern. Viele wollen nicht riskieren, nach dem Kauf zur Nachrüstung gezwungen zu werden. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Häusern mit guter oder sehr guter Energiebilanz – und das treibt die Preise weiter nach oben.
Auf der anderen Seite geraten Häuser mit schlechten Energiewerten zunehmend ins Abseits. Besonders bei älteren Gebäuden ohne Modernisierungsmaßnahmen wird der Käuferkreis kleiner, der Preis muss sinken, um überhaupt noch Interesse zu wecken.
Effizienz lohnt sich – auch beim Wiederverkauf
Für Eigentümer, die über einen Verkauf nachdenken, lohnt sich ein Blick auf die Energieklasse in jedem Fall. Wer rechtzeitig in Dämmung, Heizung oder Fenster investiert, kann den Marktwert seines Hauses deutlich steigern – und sich besser gegenüber vergleichbaren Objekten durchsetzen.
Auch im Fall einer Vermietung kann ein guter Energiestandard zum Vorteil werden: Nicht nur, weil viele Mieter inzwischen gezielt nach energieeffizienten Immobilien suchen, sondern auch, weil sich geringere Nebenkosten positiv auf die Vermietbarkeit auswirken.
Direkter Vergleich bei Häusern:
| Energieeffizienzklasse | Preisunterschied zum Standard D |
| A+ | +16 % |
| H | –14 % |
| Differenz A+ vs. H | +30 % |
Fazit: Energielabel wird zur Preisfrage
Zwischen einem top-sanierten Effizienzhaus und einem unsanierten Altbau klafft eine immer größere Preisspanne. Wer heute kaufen oder verkaufen will, sollte das Energielabel nicht als Nebensache betrachten – es ist längst ein zentraler Preisfaktor geworden.
Der Unterschied von 30 Prozent zwischen A+ und H zeigt: Energieeffizienz lohnt sich – ökologisch und wirtschaftlich. Wer klug plant, investiert heute in die energetische Zukunft seines Hauses. Denn auf dem Immobilienmarkt der kommenden Jahre wird sich vor allem eines rechnen: ein guter Energiestandard.
Geschrieben am 07.04.2025
von
33% der Leser fanden diesen Artikel hilfreich
Seite weiterleiten
Artikel drucken