Ob Sylt, Tegernsee oder Stralsund: Ferienorte in Deutschland locken mit Natur, Erholung – und teils extremen Immobilienpreisen. Ein aktuelles Ranking von immowelt zeigt, wo Käufer besonders tief in die Tasche greifen müssen und wo sich noch Schnäppchen finden lassen. Für Makler ergibt sich ein spannendes Vermarktungspotenzial.
Das rote Kliff in Kampen. Foto: Ralph Justus Maus Immobilien
Sylt sprengt alle Preisgrenzen
Wer auf Sylt eine Ferienwohnung kaufen möchte, sollte ein gut gefülltes Konto mitbringen. Nirgendwo sonst in Deutschland sind die Quadratmeterpreise so hoch wie in Kampen: 20.311 Euro kostet dort im Schnitt ein Quadratmeter Wohnfläche, wie ein immowelt Ranking zeigt.
Grund für den Rekordpreis ist eine Mischung aus Exklusivität, Baubegrenzungen und hoher Nachfrage. Eine strandnahe Wohnung mit 62 Quadratmetern in Kampen kann schnell 1,4 Millionen Euro kosten. Etwas günstiger ist es beispielsweise in Rantum, wo eine 60 Quadratmeter große Ferienwohnung unter Reet mit Meerblick für 790.000 Euro angeboten wird.
Auch andere Sylter Orte sind im Spitzenfeld vertreten:
- List: 11.676 Euro/qm
- Wenningstedt-Braderup: 11.323 Euro/qm
- Sylt (Ort): 10.772 Euro/qm
- Hörnum: 10.027 Euro/qm
Damit ist Sylt gleich mehrfach unter den Top 10 der teuersten Ferienorte vertreten – ein klares Zeichen für die Dominanz der Nordseeinsel im Luxussegment.
Ostfriesische Inseln kaum günstiger
Auf Norderney, der zweitplatzierten Insel im Ranking, liegen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise bei 13.411 Euro. Auch Juist gehört mit 10.782 Euro zu den exklusiveren Adressen – und das, obwohl die Inseln nur per Fähre erreichbar sind. Dennoch: Die Nachfrage nach Immobilien bleibt hoch, vor allem wegen der begrenzten Bauflächen und des touristischen Charmes.
Ostsee: Moderat, aber kein Billigmarkt
Im Vergleich zur Nordsee zeigt sich die Ostsee preislich gemäßigter. Am Timmendorfer Strand (6.250 Euro/qm) und in Grömitz (6.204 Euro/qm) zahlen Käufer zwar ebenfalls hohe Summen, doch sie bleiben deutlich unter der 10.000-Euro-Marke. Selbst das beliebte Seebad Binz auf Rügen ist mit 5.930 Euro je Quadratmeter verhältnismäßig günstig.
Tegernsee und Chiemsee: Teure Idylle im Süden
Unverbauter Blick auf den Tegernsee. Foto: Wohnen im Tal Immobilien
Süddeutschland kann preislich mit dem Norden mithalten – zumindest in Spitzenlagen. Am Tegernsee liegt der Durchschnitt bei 10.024 Euro/qm. Wer dort zum Beispiel eine Maisonette-Wohnung mit Seeblick sucht, kann mit Preisen um 2 Millionen Euro rechnen. In Rottach-Egern, ebenfalls am Tegernsee gelegen, kostet der Quadratmeter im Schnitt 9.630 Euro.
Der Chiemsee ist mit rund 5.000 Euro pro Quadratmeter dagegen fast ein "Geheimtipp" – zumindest im Vergleich. Gleiches gilt für den Bodensee, wo die Preise je nach Ort zwischen 4.568 Euro (Friedrichshafen) und 5.662 Euro (Konstanz) liegen.
Günstige Alternativen für Berg- und Küstenfans
Wer nicht zwingend am Promi-Hotspot wohnen möchte, kann deutlich günstiger zuschlagen. In Isny im Allgäu etwa liegt der Quadratmeterpreis bei 3.591 Euro – bei ähnlichem Alpenblick wie in teureren Regionen. Auch Oberstaufen (3.978 Euro) und Inzell (4.007 Euro) bieten viel Natur für deutlich weniger Geld.
Noch günstiger wird es an der Nordseeküste:
- Stralsund: 2.846 Euro/qm
- Butjadingen: 2.689 Euro/qm
- Wurster Nordseeküste: 2.504 Euro/qm
Besonders letztere ist mit dem niedrigsten Preis im Ranking eine Option für Käufer mit kleinerem Budget – trotz Nähe zum Meer.
Ferienimmobilien: Für jeden Geldbeutel etwas dabei
Ob 20.000 oder 2.500 Euro pro Quadratmeter – das immowelt Ranking zeigt: Der Markt für Ferienwohnungen in Deutschland ist extrem breit aufgestellt. Wer sucht, findet sowohl exklusive Domizile mit Seeblick als auch bezahlbare Alternativen abseits der Touristenpfade.
Geschrieben am 29.07.2025
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