Studie

Zu teuer, zu eng, zu laut: Wohnkrise in Österreich trifft junge Erwachsene besonders hart

Autorenbild: Andreas Steger
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Immer mehr junge Menschen in Österreich sind mit ihrer Wohnsituation unzufrieden – eine neue Studie zeigt, wie groß die Unsicherheit wirklich ist.

Während sich im österreichweiten Schnitt zwei Drittel der Menschen um ihr Zuhause Sorgen machen, liegt der Wert bei den unter 30-Jährigen bei über drei Vierteln. Die Belastung ist in dieser Altersgruppe besonders spürbar – sowohl finanziell als auch emotional.

Nur etwa ein Drittel der jungen Erwachsenen bewertet die aktuelle Wohnsituation als zufriedenstellend, deutlich weniger als der Durchschnitt. Die Zufriedenheit nimmt laut einer Studie im Auftrag von immowelt.at mit dem Alter zu – was zeigt, dass junge Menschen besonders stark unter den aktuellen Rahmenbedingungen leiden.

Die hohen Wohnkosten sind das zentrale Problem

Nur 12 Prozent der jungen Befragten halten ihre Wohnkosten für „sehr gut leistbar“, weitere 33 Prozent sehen sie als „leistbar“. Der große Rest empfindet die monatlichen Ausgaben als Belastung. Ein Teil der jungen Generation lebt zwar noch im Elternhaus, doch für viele ist die finanzielle Herausforderung beim Wohnen bereits Realität – und Grund für Unsicherheit.

Der Preisdruck ist dabei nicht nur beim Miet- oder Kaufpreis spürbar. Auch Betriebskosten und Nebenausgaben sind für die meisten ein kritischer Faktor bei der Wohnungssuche. Im Vergleich zu anderen Altersgruppen sind diese Punkte für junge Erwachsene besonders entscheidend.

Der Wunsch nach Veränderung ist groß – doch nicht alle können umziehen

76 Prozent der 16- bis 29-Jährigen würden gerne in den nächsten fünf Jahren umziehen. Doch viele sind in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt. Rund 9 Prozent haben ihre konkreten Umzugspläne aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage auf Eis gelegt.

Ein rascher Wechsel ist selten: Nur 9 Prozent planen einen Umzug innerhalb eines Jahres. Etwa die Hälfte denkt mittel- bis langfristig über einen Wohnortswechsel nach – oft aus Unzufriedenheit mit der jetzigen Situation.

Störfaktoren treiben junge Menschen zur Wohnungssuche

Lärm, beengte Verhältnisse oder problematische Nachbarschaften: Drei von vier jungen Erwachsenen nennen konkrete Störfaktoren in ihrer aktuellen Wohnumgebung. Das ist deutlich mehr als in anderen Altersgruppen.

Besonders oft wird der Wunsch nach mehr Platz oder nach dem Auszug aus dem Elternhaus genannt. Auch schlechte Infrastruktur und fehlende Anbindung führen dazu, dass junge Menschen ihre aktuelle Wohnsituation verlassen wollen. Nur ein Viertel fühlt sich in der derzeitigen Umgebung tatsächlich wohl.

Was bei der Wohnungssuche wirklich zählt

Für die meisten jungen Menschen steht fest: Leistbarkeit ist das wichtigste Kriterium. Doch nicht nur die Höhe der Miete oder der Betriebskosten entscheidet. Auch Größe, Zustand und Lage der Immobilie sowie die Verkehrsanbindung und Nachbarschaft spielen eine zentrale Rolle.

Viele entscheiden sich deshalb für das Leben in Wohngemeinschaften – um Kosten zu sparen, aber auch, um flexibel zu bleiben. Doch gerade hier sind die Ansprüche hoch: Genug Privatsphäre, funktionale Grundrisse und leistbare Preise müssen zusammenkommen.

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