Gold gilt in Krisenzeiten als sichere Wertanlage. Doch während beim Bargeld klare Grenzen für anonyme Geschäfte gelten, ist die Rechtslage beim Edelmetall weniger bekannt. Ab welcher Menge greift das Geldwäschegesetz – und spielt es eine Rolle, wie viel Gold privat zu Hause lagert?
Gold zu Hause lagern ist legal – nur beim Kauf greift das Geldwäschegesetz. Foto: Jannissimo / stock.adobe.com
Gold als Krisenwährung – und was das Gesetz dazu sagt
Ob steigende Inflation, unsichere Weltmärkte oder fallende Währungen: Gold erlebt in unruhigen Zeiten regelmäßig eine neue Nachfragewelle. Barren und Münzen gelten als stabiler Gegenpol zu Bargeld oder Wertpapieren. Anders als oft vermutet, setzt das Gesetz beim Besitz von Gold jedoch keinerlei Grenzen. Entscheidend ist ausschließlich der Kaufvorgang.
Seit der Verschärfung des Geldwäschegesetzes 2020 dürfen Edelmetallhändler anonym nur noch bis 1.999,99 Euro verkaufen. Ab 2.000 Euro ist eine Identitätsprüfung Pflicht. Die Grenze soll verhindern, dass große Summen unbemerkt in Gold umgewandelt werden. Die Auflagen richten sich jedoch an Händler – nicht an Privatpersonen.
Zu Hause lagern: Erlaubt ist alles
Die entscheidende Frage: Gibt es eine Obergrenze für Gold, das privat im Wohnraum aufbewahrt wird? Die klare Antwort: Nein.
Weder das Geldwäschegesetz noch andere Regelwerke begrenzen, wie viel Edelmetall sich in privaten Haushalten befinden darf. Ob einige Gramm oder mehrere Kilogramm – der Besitz bleibt rechtlich unproblematisch. Eine Meldepflicht existiert nicht.
Lediglich beim Kauf greifen Regeln. Der Besitz hingegen ist vollkommen frei. Damit unterscheidet sich Gold deutlich vom Bargeld, bei dem schon die Aufbewahrung größerer Summen regelmäßig Fragen zur Herkunft aufwerfen kann.
Praktische Risiken bleiben dennoch
Auch wenn der Besitz nicht reguliert ist, ergeben sich praktische Herausforderungen. Versicherer verlangen meist den Nachweis eines geprüften Tresors, damit größere Werte überhaupt abgesichert werden. Zudem steigt mit zunehmender Menge das Risiko von Einbruchdiebstählen.
Wer Gold anonym erwerben möchte, stößt ebenfalls schnell an Grenzen: Die 2.000 Euro Schwelle führt dazu, dass selbst kleine Barren mit aktueller Preisentwicklung kaum noch ohne Ausweiskontrolle erhältlich sind.
Fazit: Keine Grenze für Gold zu Hause – aber klare Regeln beim Kauf
Die Menge an Gold, die privat zu Hause gelagert wird, unterliegt keiner gesetzlichen Beschränkung. Reguliert wird allein der Kaufprozess über die Schwelle von 2.000 Euro hinaus. Für Anleger bedeutet das: Gold bleibt eine frei verfügbare Wertanlage – aber ohne professionelle Absicherung auch eine riskante.
Geschrieben am 06.12.2025
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