Es gibt vor allem in den USA Firmen, die schon früh auf Tiny Häuser gesetzt haben. Echte Gründer, die eigene Konzepte mit Leidenschaft von Klein aufgebaut haben. Aber auch große Investoren, die lange vor dem Trend von der Geschäftsidee überzeugt waren. Ein Milliardengeschäft mit Ansage.
Ob auf Rädern oder in einem alten Schiffcontainer. Die Idee von Tiny Häuern geht schon auf das letzte Jahrhundert zurück. Und die Erfinder ernten jetzt die Früchte. Foto: stock.adobe.com / Michael
Minimalismus als Lebensstil: Warum Tiny Houses die Zukunft sind
Die Idee, auf wenigen Quadratmetern zu leben, mag einst exotisch gewirkt haben – heute ist sie für viele Menschen eine echte Alternative zum klassischen Wohnen. Hohe Immobilienpreise, Nachhaltigkeitsgedanken und der Wunsch nach einem flexibleren Lebensstil treiben den Tiny-House-Boom an. Während einige diesen Trend nur staunend verfolgen, haben andere ihn frühzeitig erkannt und aktiv mitgestaltet. Sie sind die Macher hinter den erfolgreichsten Tiny-House-Unternehmen der Welt.
Wer sind die führenden Unternehmen?
In der wachsenden Tiny-House-Branche gibt es fünf Hersteller, die besonders hervorstechen. Sie setzen auf verschiedene Konzepte – von nachhaltigem Wohnen in Schiffscontainern bis hin zu luxuriösen Modulhäusern. Doch wer steckt hinter diesen Firmen? Wer hat den Trend früh erkannt und daraus ein Geschäftsmodell gemacht? Eine Studie zeigt, wer die Big Player im Geschäft sind.
1. Skyline Champion Corporation – Der Gigant der Branche
Skyline Champion entstand 2018 durch die Fusion zweier erfahrener Fertighaushersteller: Skyline Corporation und Champion Enterprises Holdings. Gemeinsam haben sie sich als einer der führenden Anbieter von modularen Wohnlösungen und Tiny Houses in Nordamerika etabliert.
2. CargoHome – Tiny Houses aus Schiffscontainern
Ein Haus aus einem Container? Was früher eine Notlösung war, ist heute ein gefragtes Konzept für nachhaltiges Wohnen. CargoHome hat sich auf den Umbau von Schiffscontainern in kompakte, stilvolle Tiny Houses spezialisiert. Die robusten, transportablen Konstruktionen sprechen besonders junge und umweltbewusste Kunden an.
3. Tiny SMART House, Inc. – Individuelle Mini-Häuser mit Umweltfokus
Tiny SMART House setzt auf hochgradig personalisierbare Tiny Houses mit umweltfreundlichen Materialien und energieeffizienten Konzepten. Hier geht es nicht nur um kleine Häuser, sondern um ein nachhaltiges Wohnkonzept, das auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten wird. Der Clou: Die Anhänger für den SUV beginnen bereits ab rund 500 Dollar. Da ist die Anhängerkupplung teurer als das Haus. Für 2.500 Dollar kannst du du einen Kurs Buchen, in dem dir dein Tiny House selbst baust.
4.– Die Pioniere der Bewegung
Tumbleweed Tiny House Company gehört zu den frühesten Vertretern der Tiny-House-Bewegung. Seit 1999 verkauft das Unternehmen vorgefertigte Tiny Houses und bietet Baupläne für DIY-Enthusiasten an. Schlüsselperson ist Jay Shafer, der Gründer von Tumbleweed, gilt als einer der wichtigsten Vordenker der Tiny-House-Bewegung.
5. Clayton Homes – Der heimliche Riese mit einer Investment-Legende im Rücken
Clayton Homes mag vielen Tiny-House-Fans nicht direkt ein Begriff sein, doch das Unternehmen ist einer der größten Player im Markt. Als Fertighaushersteller hat es schon vor Jahrzehnten begonnen, auch kleinere, modulare Häuser zu entwickeln. Und hinter Clayton Homes - einer 100-prozentigen Tochter von Berkshire Hathaway - steht seit vielen Jahren kein Geringerer als Warren Buffett, Der wohl bekannteste Starinvestor.
Warren Buffett – Das Orakel von Omaha und sein Gespür für Trends
Warren Buffett ist eine Legende in der Finanzwelt. Als langjähriger CEO von Berkshire Hathaway hat er es verstanden, in Zukunftsmärkte zu investieren, lange bevor sie im Mainstream angekommen sind. Ob Apple, Coca-Cola oder American Express – wenn Buffett investiert, dann weil er Potenzial sieht. Und genau das tat er auch 2003, als er Clayton Homes für 1,7 Milliarden US-Dollar kaufte.
Clayton Homes war damals bereits ein etablierter Hersteller von Fertighäusern, doch Buffett erkannte, dass das Konzept von kleinen, kostengünstigen, modularen Häusern enormes Potenzial hatte. Heute, inmitten eines Tiny-House-Booms, zeigt sich, dass er einmal mehr den richtigen Riecher hatte. Das Unternehmen hat seinen Marktanteil stetig ausgebaut und spielt eine tragende Rolle in der wachsenden Branche. Und jetzt zahlt sich die Investition erst richtig aus.
Berkshire Hathaway – Ein Imperium, das auf Weitsicht baut
Berkshire Hathaway ist nicht nur irgendein Investmentunternehmen. Es ist ein Konglomerat, das zahlreiche Branchen umfasst – von Versicherungen bis hin zu Eisenbahnen. Und es ist berühmt für seine langfristigen, strategischen Investitionen. Statt auf kurzfristige Gewinne zu setzen, investiert Buffett in Unternehmen, die nachhaltig wachsen.
Sein Ansatz bei Clayton Homes war derselbe: Frühzeitig erkennen, wohin sich der Markt entwickelt, und langfristig profitieren. Der Tiny-House-Trend war für ihn keine kurzfristige Modeerscheinung, sondern eine logische Antwort auf steigende Immobilienpreise und den Wandel in der Gesellschaft hin zu nachhaltigem Wohnen.
Und sein Gespür hat sich einmal mehr ausgezahlt: Allein im Jahr 2024 erwirtschaftete Clayton Homes einen Umsatz von 12,4 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 2,0 Milliarden US-Dollar – genug, um die Investition von 1,7 Milliarden US-Dollar aus dem Jahr 2003 mehr als zu amortisieren. Und der Markt wächst weiter: Prognosen zufolge wird der Tiny-House-Sektor in den nächsten Jahren weiter zulegen, da steigende Immobilienpreise und Umweltbewusstsein das Interesse an alternativen Wohnlösungen verstärken. Und das nicht nur in den USA. Das Tiny-House-Konzept ist längst mehr als ein Experiment. Es ist eine Bewegung, die den Wohnungsmarkt nachhaltig verändert.
Geschrieben am 26.03.2025
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