Im Winter Wäsche draußen aufhängen – klingt erstmal nach einer schlechten Idee. Doch ein überraschender Effekt aus der Physik sorgt dafür, dass deine Kleidung auch bei klirrender Kälte trocknet. Und das sogar besonders effizient.
Wäsche im Winter trocken – das klappt. Foto: iStock.com / OliverChilds
Wie Wäsche bei Frost trocknet – ganz ohne Trockner
Dass Kleidung draußen trocknet, obwohl es friert, klingt widersprüchlich. Doch der Schlüssel liegt in einem simplen Naturphänomen: Sublimation. Dabei gefriert das Wasser in der Kleidung zunächst – wird also fest – und geht dann direkt in den gasförmigen Zustand über, ohne zwischenzeitlich zu schmelzen. Das kennt man zum Beispiel von der Gefriertrocknung bei Lebensmitteln.
Das Ergebnis: Die Feuchtigkeit verschwindet, ohne dass sich Pfützen oder Tropfen bilden. So wird Wäsche auch bei Minusgraden trocken – ganz ohne Heizung oder Strom.
Was du beim Trocknen im Winter beachten solltest
Für das Trocknen im Freien im Winter braucht es die richtigen Bedingungen. Diese Tipps helfen dir, das Beste aus dem Kältewetter herauszuholen:
- Trockene Kälte ist ideal: Besonders gut funktioniert das Trocknen bei klarer, kalter Luft mit geringer Luftfeuchtigkeit. Ein leichter Wind hilft zusätzlich.
- Platz lassen zwischen den Teilen: Damit der Luftstrom gut zirkulieren kann, sollten die Kleidungsstücke nicht zu eng hängen.
- Zeit einplanen: Je nach Temperatur und Windverhältnissen kann das Trocknen mehrere Stunden oder auch einen ganzen Tag dauern.
- Nicht erschrecken, wenn sie steif ist: Gefrorene Wäsche fühlt sich hart an, wird aber weich, sobald sie drinnen aufgetaut ist. Wichtig: nicht knicken – sonst brechen die Fasern.
Wäsche in der Wohnung trocknen? Oft keine gute Idee
Gerade im Winter ist es verlockend, die nasse Wäsche einfach in der Wohnung aufzuhängen. Doch das bringt einige Nachteile mit sich. Die Verdunstung erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum, was schnell zu Schimmelbildung führen kann – vor allem in schlecht belüfteten Wohnungen. Auch Kondenswasser an Fenstern ist ein typisches Zeichen.
Wer das vermeiden möchte, muss mehrmals täglich stoßlüften – oder die Wäsche direkt draußen trocknen. Das spart nicht nur Energie, sondern schont auch das Raumklima.
Gefroren, aber trocken – Wäsche im Winter clever trocknen
Auch wenn es im ersten Moment ungewöhnlich klingt: Deine Wäsche kann draußen bei Minusgraden genauso gut trocknen wie im Sommer – nur eben anders. Und wer das Prinzip einmal verstanden hat, spart nicht nur Strom, sondern schützt auch die eigenen vier Wände vor Feuchtigkeit.
Geschrieben am 25.11.2025
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