Der Immobilienmarkt zeigt sich im dritten Quartal 2025 erneut stabil. Trotz hoher Finanzierungskosten klettern die Angebotspreise leicht nach oben. Auffällig ist: Während Metropolen wie München oder Hamburg ihr Preisniveau nur minimal steigern, holen Städte im Ruhrgebiet prozentual stark auf – allerdings von einem deutlich niedrigeren Ausgangswert.
Hinter München auf Rang 2. Hamburg ist deutschlandweit die zweitteuerste Stadt. Foto: Igor Tichonow / stock.adobe.com
Preise ziehen bundesweit an
Die Erholung am Immobilienmarkt hält an: Eigentumswohnungen verteuerten sich zwischen Juli und September um 1,3 Prozent auf durchschnittlich 3.230 Euro pro Quadratmeter. Das zeigt der immowelt Preiskompass für das dritte Quartal 2025.
Auch bei Einfamilienhäusern gab es ein leichtes Plus von 0,8 Prozent auf 2.801 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen die Preise inzwischen klar über dem Tiefpunkt von 2023, aber weiterhin unter den Rekordwerten von 2022. Käufer zahlen also mehr, aber nicht mehr die Summen der Boomphase.
Ruhrgebiet mit hohen Zuwächsen – aber niedrigem Ausgangsniveau
Besonders stark steigen die Wohnungspreise aktuell in Städten mit vergleichsweise günstigen Märkten. Duisburg legte um 4,4 Prozent zu und kommt nun auf 1.861 Euro pro Quadratmeter. Klingt nach einem kräftigen Anstieg, ist im Vergleich aber immer noch niedrig: In München kostet der Quadratmeter mehr als 8.000 Euro. Auch in Dortmund (2.644 Euro; +3,8 Prozent) und Essen (2.658 Euro; +3,6 Prozent) ist das Niveau deutlich unter dem der klassischen Metropolen.
Das bedeutet: Käufer müssen zwar höhere Preise akzeptieren, doch selbst nach prozentual starken Anstiegen bleibt das Wohneigentum im Ruhrgebiet für viele deutlich erschwinglicher als in Süddeutschland oder an der Elbe. Häuser fielen in Duisburg dagegen um 0,2 Prozent.
Metropolen mit Mini-Steigerungen
In den teuren Städten fällt die Dynamik der Wohnnungspreise dagegen flach aus. Hamburg verzeichnete ein Plus von 1,6 Prozent auf 5.997 Euro pro Quadratmeter, in München stiegen die Preise nur um 0,7 Prozent auf 8.186 Euro – dort macht sich das bereits extrem hohe Preisniveau bemerkbar. Käufer müssen ohnehin schon tief in die Tasche greifen, da sind größere Sprünge kaum zu stemmen. Berlin (-0,3 Prozent) und Bremen (-1,0 Prozent) verzeichneten sogar leichte Rückgänge. Bei den Hauspreisen legte Hamburg dagegen mit 3,6 Prozent Zuwachs deutlich zu, während München leicht ins Minus rückte.
| Stadt | Wohnungspreis (€/m²) | Veränderung Q3 2025 | Hauspreis (€/m²) | Veränderung Q3 2025 |
|---|---|---|---|---|
| Berlin | 4.857 | -0,3 % | 4.575 | +3,0 % |
| Bremen | 3.048 | -1,0 % | 2.806 | +1,8 % |
| Dortmund | 2.644 | +3,8 % | 3.403 | +2,9 % |
| Dresden | 2.775 | -0,7 % | 3.510 | -1,7 % |
| Duisburg | 1.861 | +4,4 % | 2.735 | -0,2 % |
| Düsseldorf | 4.292 | +1,3 % | 5.266 | +4,1 % |
| Essen | 2.658 | +3,6 % | 3.841 | +4,1 % |
| Frankfurt am Main | 5.547 | +0,2 % | 4.758 | +3,9 % |
| Hamburg | 5.997 | +1,6 % | 5.140 | +3,6 % |
| Hannover | 3.455 | +0,6 % | 3.415 | +0,2 % |
| Köln | 4.977 | +1,9 % | 4.997 | -0,1 % |
| Leipzig | 2.562 | +3,0 % | 3.094 | +2,3 % |
| München | 8.186 | +0,7 % | 9.728 | -0,2 % |
| Nürnberg | 3.577 | +1,4 % | 4.277 | +3,7 % |
| Stuttgart | 4.492 | +0,9 % | 6.277 | +1,1 % |
Robert Wagner, Geschäftsführer. Foto: immowelt
Chance für Käufer
„Der Markt für Wohnimmobilien erweist sich als sehr widerstandsfähig. Die Angebotspreise haben auch unter den aktuell schwierigeren Finanzierungsbedingungen moderat zugelegt“, sagt immowelt-Geschäftsführer Dr. Robert Wagner.
„Das zeigt, dass die Nachfrage nach Wohneigentum stabil ist und sich Kaufinteressenten an das neue Zinsumfeld angepasst haben.“
Zum Gesamtbild gehöre aber auch, dass die Preise noch immer unter dem Allzeithoch von 2022 liegen. Damit bestehe für Käufer weiterhin die Chance, eine Immobilie zu erwerben, ohne das frühere Höchstniveau zahlen zu müssen.
Ausblick: Zinsen bleiben Belastungsfaktor
Mit einem Bauzinsniveau von durchschnittlich 3,65 Prozent bleibt die Finanzierung teuer. Gleichzeitig wird für 2025 nur ein minimales Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent erwartet. Beides könnte die Nachfrage in den kommenden Monaten bremsen – auch wenn sich der Markt bislang widerstandsfähig zeigt.
Geschrieben am 23.10.2025
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