Ratgeber

Strom zu teuer? 5 Maßnahmen, um deine Kosten sofort zu senken

Autorenbild Kilian Treß
immowelt App herunterladen

Millionen Menschen in Deutschland zahlen jeden Monat deutlich mehr für Strom, als eigentlich nötig wäre. Der Grund: Sie bleiben in der Grundversorgung. Oft aus Bequemlichkeit, Unkenntnis oder Unsicherheit. Dabei lassen sich mit einem Tarifwechsel und einfachen Alltagstricks schnell mehrere Hundert Euro im Jahr sparen.

Viele zahlen drauf – und merken es nicht

Laut einer aktuellen Berechnung des Vergleichsportals Verivox zahlen Haushalte in Deutschland beim Strom drauf. Allein im ersten Halbjahr 2025 ergibt sich ein Sparpotential von über 3 Milliarden Euro für Strom und Gas.

Möglich wäre das gewesen, wenn alle Betroffenen ihren Tarif der Grundversorgung gegen einen günstigeren Vertrag mit Preisgarantie eingetauscht hätten.

Doch rund 25 Prozent der Stromkunden und 19 Prozent der Gaskunden sind nach wie vor in dieser Grundversorgung. Damit bezahlen sie unnötig hohe Preise.

Verivox bei sich seiner Berechnung auf den aktuellen Monitoringbericht der Bundesnetzagentur. Im ersten Halbjahr 2025 zahlten Haushalte in diesen Tarifen insgesamt etwa 8,5 Milliarden Euro für Strom und Gas. Hätten sie hingegen den jeweils günstigsten Tarif mit Preisgarantie gewählt, wären lediglich rund 5,5 Milliarden Euro angefallen.

Besonders problematisch: Die teuren Tarife werden häufig gar nicht aktiv gewählt. Wer nach einem Umzug keinen neuen Stromanbieter sucht, landet automatisch in der Grundversorgung. Und bleibt dort oft über Jahre.

Gleichzeitig gibt es im Alltag zahlreiche ungenutzte Sparpotenziale. Diese lassen sich mit geringem Aufwand ausschöpfen. Fünf konkrete Maßnahmen helfen dabei, Stromkosten sofort und dauerhaft zu senken.

1. Den Tarif prüfen – und wechseln

Wer noch in der Grundversorgung steckt, zahlt häufig 20 bis 30 Prozent mehr als nötig. Ein regelmäßiger Tarifvergleich lohnt sich daher in jedem Fall. Über gängige Vergleichsportale lassen sich schnell günstigere Angebote mit Preisgarantie und kurzen Kündigungsfristen finden. Wichtig ist dabei, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern auch auf die Vertragsbedingungen:

  • Tarife mit Vorauszahlung
  • Paketkontingenten oder automatischer Verlängerung sollten vermieden werden
  • der attraktive Neukundenbonus kann trügen, wenn der Preis im Folgejahr stark ansteigt.

2. Stand-by vermeiden – Stromfresser abschalten

Selbst wenn Fernseher, Router oder Kaffeemaschine „aus“ sind, ziehen sie im Stand-by-Betrieb weiterhin Strom – oft unbemerkt.

In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus summiert sich das auf bis zu 360 Kilowattstunden im Jahr, was etwa 115 Euro Zusatzkosten entspricht. Die Lösung ist simpel: Geräte ganz ausschalten oder an schaltbare Steckdosenleisten anschließen.

Noch komfortabler wird es mit smarten Steckdosen, die sich per App oder Timer steuern lassen. So kann der Stand-by-Verbrauch auf null gesenkt werden – ohne Komfortverlust.

3. Kühlgeräte optimieren – oder zeitweise abschalten

Kühlschrank und Gefriertruhe gehören zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt, da sie rund um die Uhr laufen. Ein vereistes Gefrierfach kann den Energiebedarf um bis zu 45 Prozent erhöhen.

Deshalb sollten die Geräte mindestens zweimal jährlich abgetaut werden. Auch die Temperatur spielt eine Rolle: 7 Grad im Kühlschrank und -18 Grad im Gefrierfach sind völlig ausreichend. Wer in den Urlaub fährt, kann zusätzlich sparen, indem er den Kühlschrank leert, abtaut und für die Zeit der Abwesenheit ganz abschaltet.

4. Warmwasser und Heizung anpassen

Viele Haushalte lassen Boiler und Durchlauferhitzer dauerhaft laufen – auch dann, wenn niemand zu Hause ist. Dabei gehört die Warmwasserbereitung zu den größten Stromfressern im Haushalt.

Wer für einige Wochen verreist, sollte diese Geräte abschalten: Drei Wochen Urlaub ohne Warmwasserbereitung sparen laut Experten bis zu 30 Euro. Auch die Heizung kann im Sommermodus betrieben oder ganz abgeschaltet werden. Zirkulationspumpen und Thermostate sollten entsprechend heruntergeregelt werden, um unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden.

5. Den Zähler im Blick behalten

Ein oft unterschätzter Trick: Vor dem Urlaub den Stromzählerstand notieren. Nach der Rückkehr schnell prüfen, ob während der Abwesenheit unnötig Strom verbraucht wurde. Hohe Werte deuten auf versteckte Stromfresser oder defekte Geräte hin.

In diesem Fall empfiehlt es sich, die Elektrogeräte im Haushalt systematisch zu überprüfen – am besten mit einem Strommessgerät. So lassen sich unbemerkte Verbraucher schnell identifizieren und dauerhaft abschalten.

Fazit: Aktiv werden lohnt sich

Strom sparen beginnt mit dem Blick auf den eigenen Tarif – und setzt sich mit kleinen Maßnahmen im Alltag fort. Wer beides kombiniert, kann seine Stromkosten spürbar senken.

Schon ein einziger Tarifwechsel kann mehrere hundert Euro im Jahr einsparen. Hinzu kommen weitere Einsparpotenziale durch bewussten Umgang mit Kühlgeräten, Warmwasser, Stand-by-Funktionen und Beleuchtung.

Wer seinen Verbrauch kennt und regelmäßig kontrolliert, macht sich unabhängiger von Preisschwankungen. Und neben nebenbei leistest du auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

 

Du suchst ein neues Zuhause? Jetzt Immobilie finden
(0)
0 von 5 Sternen
5 Sterne
 
0
4 Sterne
 
0
3 Sterne
 
0
2 Sterne
 
0
1 Stern
 
0
Deine Bewertung:

Seite weiterleiten

Artikel drucken

War dieser Artikel hilfreich?

immowelt Redaktionskodex

Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.

Hier geht es zu unserem Impressum, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, den Hinweisen zum Datenschutz und nutzungsbasierter Online-Werbung.