Frühling in der Luft, Sonne auf der Haut – und die Gartenerde ruft! Jetzt ist genau die Zeit, in der Hobbygärtner in den Startlöchern stehen: Ran an die Samen, aber wie? Solltest du dein Gemüse direkt im Garten aussäen oder lieber auf der Fensterbank vorziehen? Hier kommt der Überblick, der dir die Entscheidung leicht macht.
Die ersten warmen Tage: Sollten Hobbygärtner Gemüsepflanzen direkt aussäen oder Zuhause vorziehen? Foto: encierro / stock.adobe.com
Was bedeutet eigentlich "vorziehen"?
Beim Vorziehen bringst du deine Samen zuerst im Warmen zum Keimen – meist auf der Fensterbank oder im Mini-Gewächshaus. Erst wenn die Pflänzchen kräftig genug sind, wandern sie ins Beet. Ideal für Pflanzen mit langer Keimdauer oder Wärmebedarf.
Direktaussaat hingegen heißt: Du bringst die Samen direkt ins Beet, ganz ohne Zwischenstopp.
Aber was ist nun besser? Tja, das kommt drauf an.
Die Faustregel: Wer’s warm liebt, wird vorgezogen
Viele Gemüsesorten brauchen einfach etwas mehr Wärme, um in die Gänge zu kommen. Für sie ist die Fensterbank der perfekte Startpunkt.
Typische Kandidaten zum Vorziehen:
- Tomaten
- Paprika
- Chili
- Auberginen
- Kürbis
- Zucchini
Diese Pflanzen stammen oft aus südlicheren Regionen – da ist der deutsche Frühling einfach noch zu kühl.
Robuste Sorten? Ab ins Beet damit!
Anders sieht’s bei kältetoleranten Pflanzen aus. Die kannst du meist direkt ins Freiland säen – vorausgesetzt, der Boden ist nicht mehr gefroren und halbwegs trocken.
Geeignet für Direktaussaat:
- Radieschen
- Möhren
- Spinat
- Salat
- Erbsen
- Mangold
Diese Pflanzen kommen auch mit schwankenden Temperaturen klar und keimen direkt im Beet zuverlässig.
Vorteile und Nachteile im Überblick
| Methode | Vorteile | Nachteile |
| Vorziehen | Frühere Ernte, bessere Kontrolle | Mehr Aufwand, Umtopfen nötig |
| Direktaussaat | Weniger Arbeit, natürlicher Ablauf | Spätere Ernte, wetterabhängig |
Wenn du also möglichst früh frisches Gemüse ernten willst oder Sorten mit langer Keimdauer anbaust – zieh vor. Willst du’s unkompliziert und natürlich? Dann säh direkt aus.
Diese Fragen helfen dir bei der Entscheidung:
- Wie viel Platz hast du drinnen? Kein Fensterbrett frei = lieber ins Beet!
- Wie viel Zeit willst du investieren? Vorziehen braucht tägliche Pflege.
- Wie empfindlich ist die Pflanze? Wärmeliebende Sorten immer drinnen starten.
- Willst du früher ernten? Dann ist Vorziehen dein Turbo.
Was kann im März und April gesät werden? Dein Pflanzkalender für den Frühling
Du fragst dich, wann du was säen solltest? Keine Sorge – mit einem Blick auf den Kalender und etwas Wettergefühl kannst du schon im März und April einiges in deinem Garten tun. Gerade die ersten warmen Tage sind ideal, um loszulegen. Dabei gilt: Je nach Region und Witterung kann es natürlich kleine Unterschiede geben – aber als grobe Orientierung taugt dieser Pflanzkalender allemal.
März: Die Frühstarter unter den Gemüsesorten
Im März ist oft noch Nachtfrost möglich – trotzdem gibt es schon einige Sorten, die du direkt ins Beet säen kannst, weil sie robuste Kerlchen sind.
Geeignet für die Direktaussaat im März:
- Radieschen
- Spinat
- Pflücksalat
- Feldsalat
- Pastinaken
- Möhren
- Dicke Bohnen
- Zwiebeln (als Steckzwiebeln)
Diese Sorten kommen mit kühlen Böden und wechselhaftem Wetter zurecht. Achte nur darauf, dass die Erde nicht mehr komplett gefroren oder völlig durchnässt ist. Ein sonniger Tag nach ein paar trockenen Tagen? Perfekt!
Geeignet zum Vorziehen im März:
- Tomaten
- Paprika
- Chili
- Auberginen
- Sellerie
- Lauch
- Brokkoli
Diese Kandidaten brauchen vor allem eines: Zeit und Wärme. Auf der Fensterbank oder im Gewächshaus fühlen sie sich jetzt wohl. Im Mai – nach den Eisheiligen – dürfen sie dann raus.
April: Jetzt geht’s richtig los!
Der April ist der Monat, in dem im Garten so richtig Schwung reinkommt. Der Boden ist wärmer, die Tage sind länger – und dein Saatgut freut sich!
Direktaussaat im April:
- Mangold
- Rote Bete
- Erbsen
- Möhren (zweite Runde)
- Kohlrabi
- Salate aller Art
- Dill, Petersilie, Kresse (auch für Balkonkästen super geeignet)
Weiterhin vorziehen kannst du:
- Zucchini
- Kürbis
- Gurken
- Melonen (ja, das geht auch im deutschen Sommer!)
- Basilikum (sehr empfindlich, erst spät raus!)
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, bereits vorgezogene Jungpflanzen abzuhärten – also tagsüber schon mal nach draußen zu stellen, aber nachts noch reinzuholen. Das macht sie stark für den späteren Umzug ins Beet.
Tipp: Kombiniere geschickt Direktaussaat und Vorziehen, um Platz, Zeit und Ernte optimal zu nutzen. Während im Beet schon die ersten Radieschen wachsen, reifen auf deiner Fensterbank fleißig Tomatenpflanzen heran. So hast du über Monate hinweg immer etwas Frisches aus dem eigenen Garten.
Fazit: Der Mix macht’s!
Die meisten Gärtner machen beides – und das ist auch völlig okay. Während Tomaten & Co. im Wohnzimmer keimen, kannst du draußen schon Radieschen oder Spinat aussäen. So nutzt du die Gartensaison optimal und hast später Vielfalt im Beet.
Geschrieben am 10.04.2025
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