Wer 2025 ein Haus in der Rhein-Neckar-Region kaufen möchte, kann in mehreren Landkreisen rund um Mannheim auf gesunkene Preise hoffen. Die Entwicklung der vergangenen drei Jahre zeigt: In einigen Kreisen sind die Quadratmeterpreise für Bestandshäuser um bis zu zwölf Prozent gefallen. Doch nicht überall ist der Preisrückgang gleich groß – und bei der Energieeffizienz ist Vorsicht geboten. Hier sind die wichtigsten Regionen im 50-Kilometer-Umkreis.
Der Wasserturm am Friedrichsplatz in Mannheim. Foto: stock.adobe.com / uslatar
Wer in Zeiten hoher Bauzinsen trotzdem über den Kauf eines Hauses rund um Mannheim nachdenkt, sollte genau jetzt hinschauen: In mehreren Landkreisen der Rhein-Neckar-Region sind die Angebotspreise für Bestandsimmobilien zuletzt spürbar gesunken. Besonders rund um die Stadtmitte eröffnen sich 2025 neue Chancen für Kaufinteressierte – zumindest, wenn sie bereit sind, Kompromisse beim Sanierungsstand einzugehen.
Eine neue Auswertung von immowelt zeigt: In einem Umkreis von 50 Kilometern rund um Mannheim haben sich die Hauspreise in den vergangenen drei Jahren mancherorts deutlich reduziert. Die folgende Übersicht zeigt die fünf auffälligsten Kreise im Preisvergleich:
Die größten Preisrückgänge im Umland von Mannheim
Basierend auf den aktuellen Immowelt-Daten bis März 2025:
| Landkreis | 2022 (€/m²) | 2025 (€/m²) | Veränderung |
| Groß-Gerau | 4.187 € | 3.680 € | -12,1 % |
| Germersheim | 3.193 € | 2.993 € | -6,3 % |
| Rhein-Neckar-Kreis | 3.726 € | 3.525 € | -5,4 % |
| Rhein-Pfalz-Kreis | 3.509 € | 3.309 € | -5,7 % |
| Alzey-Worms | 2.727 € | 2.771 € | +1,6 % |
Nur diese fünf Landkreise liegen vollständig innerhalb des 50-Kilometer-Radius rund um Mannheim und zeigen eine gut nachvollziehbare Preisentwicklung. Während in vier Kreisen die Quadratmeterpreise teils deutlich gesunken sind, verzeichnet Alzey-Worms zwar einen leichten Anstieg – bleibt aber dennoch auf moderatem Preisniveau. Was Käufer in den einzelnen Regionen konkret erwartet, welche Städte besonders interessant sind und worauf man bei der Energieeffizienz achten sollte, zeigen die folgenden Abschnitte.
1. Landkreis Groß-Gerau (Hessen)
Preisrückgang: -12,1 % | Neuer Preis: 3.680 €/m²
Der Landkreis Groß-Gerau verzeichnet den deutlichsten Preisrückgang im gesamten Umkreis von Mannheim. 2022 lagen die Angebotspreise noch bei 4.187 Euro pro Quadratmeter, aktuell sind es nur noch 3.680 Euro. Das entspricht einem Rückgang von über 500 Euro pro Quadratmeter innerhalb von drei Jahren.
Besonders attraktiv ist die Region für Berufspendler, da sie zwischen Frankfurt, Mainz und Darmstadt liegt – mit direkter Anbindung über A67 und A5. Beliebte Orte im Kreis sind Rüsselsheim am Main, Bischofsheim, Nauheim oder Gernsheim. Der Haken: Ganze 59 Prozent der angebotenen Häuser stammen aus energetisch schlechten Kategorien (F, G oder H). Wer kauft, sollte also ein Budget für energetische Sanierungen einplanen.
2. Landkreis Germersheim (Rheinland-Pfalz)
Preisrückgang: -6,3 % | Neuer Preis: 2.993 €/m²
Auch im Landkreis Germersheim ist der Hauskauf 2025 günstiger als noch vor drei Jahren. Die durchschnittlichen Angebotspreise sanken von 3.193 Euro auf unter 3.000 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt der Kreis im unteren Preissegment der Region.
Die Nähe zu Ludwigshafen, Karlsruhe und Wörth am Rhein macht den Kreis besonders für Familien attraktiv, die naturnah wohnen, aber in der Stadt arbeiten möchten. In Orten wie Germersheim, Bellheim, Lingenfeld oder Hagenbach findet man ein breites Angebot. Gleichzeitig besteht bei vielen Häusern Sanierungsbedarf: 63 Prozent der Immobilien sind laut Angaben auf immowelt in den Effizienzklassen F bis H angesiedelt – ein Warnsignal für hohe Heizkosten und Renovierungsaufwand.
3. Rhein-Neckar-Kreis (Baden-Württemberg)
Preisrückgang: -5,4 % | Neuer Preis: 3.525 €/m²
Der Rhein-Neckar-Kreis umschließt Mannheim fast vollständig und bietet ein breites Spektrum an Wohnorten – von ländlich bis städtisch. Zu den bekannten Städten gehören Sinsheim, Wiesloch, Schwetzingen, Eberbach oder Leimen. Seit 2022 sind die Hauspreise im Schnitt um knapp 200 Euro pro Quadratmeter gesunken.
Der neue Preis liegt bei 3.525 Euro pro Quadratmeter. Doch auch hier ist energetische Vorsicht geboten: Mehr als die Hälfte der angebotenen Objekte (53 %) weisen eine schlechte Energieeffizienz auf. Das betrifft insbesondere ältere Bestandsbauten mit schlechter Dämmung und veralteten Heizsystemen.
4. Rhein-Pfalz-Kreis (Rheinland-Pfalz)
Preisrückgang: -5,7 % | Neuer Preis: 3.309 €/m²
Etwas günstiger als der Rhein-Neckar-Kreis, aber mit ähnlich guter Anbindung liegt der Rhein-Pfalz-Kreis. Städte wie Limburgerhof, Schifferstadt, Mutterstadt oder Böhl-Iggelheim bieten eine Mischung aus ruhigem Wohnen und Nähe zu Ludwigshafen und Mannheim. Die Preise sanken hier um knapp 200 Euro auf 3.309 Euro pro Quadratmeter.
Wie in den anderen Kreisen gilt: Vorsicht bei der Haustechnik. Laut Immowelt-Analyse sind 52 Prozent der angebotenen Häuser energetisch veraltet. Wer hier investiert, sollte langfristig Sanierungsmaßnahmen einplanen – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch mit Blick auf kommende gesetzliche Anforderungen.
5. Landkreis Alzey-Worms (Rheinland-Pfalz)
Preisveränderung: +1,6 % | Neuer Preis: 2.771 €/m²
Zwar haben sich die Preise in Alzey-Worms leicht erhöht, doch das Ausgangsniveau ist vergleichsweise niedrig. Mit 2.771 Euro pro Quadratmeter bleibt die Region eine der günstigsten Alternativen im erweiterten Umland.
Besonders interessant sind Städte wie Alzey, Osthofen, Monsheim oder Wörrstadt. Die Infrastruktur ist solide, die Lebensqualität hoch. Zudem ist der energetische Zustand der Häuser etwas besser als in den anderen Regionen: 45 Prozent der Objekte gehören zu den schlechten Energieklassen – immer noch viel, aber weniger dramatisch als andernorts.
Fazit: Jetzt gute Chancen – aber genau hinschauen
Der Immobilienmarkt rund um Mannheim zeigt sich 2025 für Kaufinteressierte durchaus freundlich. Besonders im Landkreis Groß-Gerau lassen sich durch den Preisrückgang echte Schnäppchen machen – allerdings nur auf den ersten Blick. Wer nicht auch in die Sanierung investiert, könnte langfristig draufzahlen. Denn viele Häuser sind energetisch veraltet, was hohe Heizkosten und Renovierungspflichten nach sich zieht.
Für alle, die bereit sind, in die Modernisierung zu investieren, bieten sich rund um Mannheim jedoch Chancen auf ein bezahlbares Eigenheim – in attraktiver Lage, mit guter Verkehrsanbindung und solider Perspektive. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen – sowohl beim Kaufpreis als auch beim energetischen Zustand.
Geschrieben am 13.08.2025
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