Viele gießen ihre Balkonpflanzen falsch – und merken es erst, wenn alles verwelkt. Gehörst du auch dazu? Dabei braucht jede Pflanze etwas anderes: Manche täglich Wasser, andere fast gar nicht. So gießt du Geranien, Tomaten, Lavendel & Co. richtig.
Was sind die größten Fehler beim Gießen?
Morgens vergessen, mittags hektisch über die Blätter kippen, abends zu wenig in trockene Erde tröpfeln – das Ergebnis? Nicht gut. Denn dann verdunstet das Wasser sofort, Blätter verbrennen, Wurzeln faulen. Und am Ende ist alles hin.
Stattdessen sollte man mit Bedacht vorgehen: Je nach Pflanzenart, Standort und Gefäß brauchen Balkonpflanzen eine ganz eigene Behandlung. Manche mögen es kühl und schattig, andere brauchen täglich Wasser – aber bloß nicht auf die Blätter. Wieder andere kommen überraschend lange ohne Nachschub aus. Wer weiß, was welche Pflanze braucht, muss sich selbst bei 35 Grad keine Sorgen machen.
Geranien: Die Hitzeprofis mit Durst
Geranien gehören zu den Klassikern auf deutschen Balkonen – und das mit gutem Grund. Sie kommen mit viel Sonne klar, brauchen aber regelmäßig Wasser. Wichtig: Die Erde darf nie völlig austrocknen, sollte aber auch nicht ständig nass sein. Ideal ist es, morgens gründlich zu gießen, sodass das Wasser auch in tiefere Schichten vordringt. Staunässe im Übertopf vermeiden – sonst droht Wurzelfäule.
Petunien: Auf keinen Fall Wasser von oben
Petunien sind empfindlicher als Geranien. Besonders bei praller Sonne können Wassertropfen auf den Blättern zu Verbrennungen führen. Deshalb gilt: Nur von unten gießen, möglichst direkt an den Wurzelballen. Petunien brauchen viel Wasser, aber auch eine gute Drainage. Topferde mit Blähton als untere Schicht hilft, die Wurzeln gesund zu halten.
Kräuter: Basilikum anders behandeln als Rosmarin
Mediterrane Kräuter sind nicht gleich mediterran. Basilikum ist ein Flachwurzler mit hohem Wasserbedarf. Bei großer Hitze kann er sogar zweimal täglich Wasser brauchen – aber bitte nicht kalt aus der Leitung. Rosmarin, Thymian oder Salbei hingegen sind Tiefwurzler und deutlich genügsamer. Sie mögen es trocken und sollten nur gegossen werden, wenn die Erde merklich trocken ist. Zu viel Wasser schadet mehr als zu wenig.
Tomaten: Viel trinken, aber bloß keine Dusche
Tomatenpflanzen verdunsten über ihre großen Blätter extrem viel Wasser. Sie brauchen eine konstante Versorgung – am besten morgens und abends kleine Mengen. Entscheidend ist: Immer nur an der Wurzel gießen, niemals über das Blattwerk. Wer zu spät gießt, riskiert geplatzte Früchte oder Pilzkrankheiten. Ein guter Trick: Die Erde mit Stroh abdecken, um die Feuchtigkeit länger zu halten.
Lavendel & Co.: Kein Mitleid bei Trockenheit
Viele denken, sie tun ihrem Lavendel etwas Gutes mit täglichen Wassergaben – das Gegenteil ist der Fall. Lavendel liebt Trockenheit und hasst Staunässe. Wer zu viel gießt, lässt ihn eingehen. Einmal die Woche Wasser reicht völlig, selbst bei Hitze. Genauso gilt das für Ziergräser oder Steingartenpflanzen, die mit heißen Balkonen gut zurechtkommen.
Hortensien: Sensibel und durstig
Hortensien sind die Diven unter den Balkonpflanzen. Sie mögen es halbschattig und brauchen enorm viel Wasser. Besonders in Kübeln kann es vorkommen, dass sie trotz täglichem Gießen die Blätter hängen lassen. In dem Fall hilft ein Wasserbad: Den ganzen Topf für 15 Minuten in einen Eimer mit Wasser stellen, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Danach gut abtropfen lassen – dann erholen sich die Pflanzen meist rasch.
Was muss ich tun?
Nicht jede Pflanze auf dem Balkon braucht dieselbe Behandlung. Wer pauschal gießt, macht es meist niemandem recht – und muss sich über welke Blätter und faulende Wurzeln nicht wundern. Wer aber weiß, was seine Pflanzen brauchen, spart Wasser, Nerven und rettet den Sommerflor.
Geschrieben am 31.05.2025
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