Energie

Nie wieder Sonnenflaute: Diese PV-Anlage wandert mit der Sonne

Autorenbild: Andreas Steger
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Eine Solaranlage, die sich immer zur Sonne dreht? Klingt genial – doch nicht jedes Dach eignet sich dafür. Besonders drei Haustypen bieten ideale Bedingungen. Bei einem anderen stößt das System schnell an seine Grenzen.

Was ist eine nachgeführte PV-Anlage – und worin liegt der Vorteil?

Nachgeführte PV-Anlagen passen ihre Ausrichtung automatisch dem Sonnenstand an. Je nach Technik erfolgt das einachsig (z. B. Ost–West) oder zweiachsig (horizontal und vertikal). Das Ziel: möglichst viel direkte Sonneneinstrahlung – und damit eine bis zu 30 % höhere Stromausbeute im Vergleich zu starren Modulen.

Doch dieser Vorteil zeigt sich nur dann, wenn das Dach genug Platz, Tragkraft und Bewegungsfreiheit für die Anlage bietet. Gerade bei Wohnhäusern kommt es deshalb stark auf die Dachform an.

Tiny Houses: Maximale Leistung bei minimaler Fläche

Viele Tiny Houses setzen auf kompakte Flachdächer – ideal für bewegliche PV-Module. Die geringe Dachneigung ermöglicht es, die Nachführung frei zu positionieren und optimal auszurichten. Auch das geringe Gewicht der Häuser erfordert oft eine gezielte Planung, die bei kleinen Anlagen mit Bewegungsmechanik gut umzusetzen ist.

Zudem setzen viele Tiny-House-Bewohner auf autarke Energiekonzepte. Eine mobile oder drehbare Solaranlage ist da ein sinnvoller Baustein, um mit begrenztem Raum möglichst viel Energie zu gewinnen.

Bungalows: Perfekte Voraussetzungen für flexible Systeme

Bungalows bieten in der Regel großzügige Flachdächer mit wenigen Aufbauten wie Schornsteinen oder Gauben. Das ist die perfekte Voraussetzung für eine saubere, schattenfreie Montage nachgeführter Systeme. Der Vorteil: Die Module lassen sich so ausrichten, dass sie den Sonnenverlauf über den Tag optimal mitverfolgen – ohne Einschränkungen durch Dachneigung oder Ausrichtung.

Auch statisch ist ein Bungalow oft besser geeignet als andere Haustypen, da die flache Dachkonstruktion weniger Einschränkungen bei der Lastaufnahme bietet. Besonders zweiachsige Systeme können hier ihre volle Stärke ausspielen.

Flachdach-Häuser: Nachgeführte PV auf dem Dach möglich

Bei modernen Flachdach-Häusern lässt sich eine nachgeführte PV-Anlage direkt auf dem Dach montieren. Der große Vorteil: Es gibt kaum Einschränkungen bei der Ausrichtung, da die Module flexibel aufgeständert werden können. Besonders zweiachsige Systeme profitieren hier – sie können sich sowohl horizontal als auch vertikal zur Sonne bewegen. Perfekt für Mehrfamilienhäuser geeignet. Stichwort Mieterstrom.

Allerdings sollte man bei dieser Variante das zusätzliche Gewicht und die Bewegungsmechanik bedenken: Nicht jedes Flachdach ist automatisch für solche Anlagen ausgelegt. Ein statisches Gutachten und eine genaue Planung sind hier unverzichtbar. Wenn die Voraussetzungen stimmen, kann das Dach jedoch effizient zur Energiequelle werden – mit deutlich höheren Erträgen als bei herkömmlicher Montage.

Spitzdächer: Warum die Nachführung hier kaum Sinn ergibt

Häuser mit Spitzdach – also typischerweise Satteldächer – sind für nachgeführte PV-Systeme kaum geeignet. Der Grund liegt in der Dachneigung und -ausrichtung: Die Module lassen sich hier nur schwer flexibel montieren, da sie starr in die Dachfläche integriert sind. Eine nachträgliche, mechanisch bewegliche Lösung ist meist zu aufwendig und teuer.

Zudem gibt es oft Einschränkungen durch Dachfenster, Kamine oder Verschattungen, die die freie Bewegung der Module behindern. In solchen Fällen ist eine klassische, fest installierte PV-Anlage auf der Südseite des Dachs meist die wirtschaftlichere und praktikablere Lösung.

Photovoltaik-Rechner

Dieser Rechner ermittelt die jährliche Energieerzeugung einer PV-Anlage.

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