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Nach dem Auszug der Kinder: Wie dein Zuhause dir jetzt neue Kraft und Gelassenheit schenken kann

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Das Empty-Nest-Syndrom beschreibt das Gefühl der Leere bei Eltern, wenn ihre Kinder ausziehen. Plötzlich ist das Zuhause leer und still. Viele Mütter und Väter fühlen sich dann traurig und einsam.

 

Was ist das Empty-Nest-Syndrom?

Das Empty-Nest-Syndrom wird auch Leeres-Nest-Syndrom genannt. Es tritt häufig auf, wenn Kinder das Elternhaus verlassen. Meist treffen dabei persönliche, familiäre und soziale Faktoren zusammen. Beispiele dafür:

  • Starke emotionale Bindung: Eltern, die ihr Leben stark auf ihre Kinder ausrichten, fühlen sich beim leeren Nest traurig. 
  • Fehlende neue Lebensaufgaben: Hobbys, Freundschaften oder Karriere standen häufig im Hintergrund? Dann fällt der Umstieg in einen neuen Lebensabschnitt ohne Kinder im Haus schwer.
  • Identitätsverlust: Mütter und Väter, die ihre Elternrolle sehr stark wahrnehmen, können eine Krise erleben. Sie geschieht häufig, wenn die Kinder ausziehen.
  • Probleme in der Partnerschaft: Ohne das „Projekt Familie“ treten ungeklärte Konflikte in der Beziehung oft stärker auf.
  • Weitere Veränderungen: Wechseljahre, bevorstehender Ruhestand oder gesundheitliche Probleme können die Krise zusätzlich verstärken. 

Leeres-Nest-Syndrom: Symptome und Anzeichen

Das Empty-Nest-Syndrom äußert sich vor allem emotional, kann aber auch körperliche Symptome mit sich bringen. Typische Anzeichen sind:

  • Trauer und Wehmut: Viele Eltern fühlen sich traurig, wenn das Zuhause plötzlich leer ist.
  • Einsamkeit: Der Alltag fühlt sich leer an, soziale Kontakte fehlen oder werden als unzureichend empfunden.
  • Sinnverlust: Manche Betroffene stellen ihr Leben infrage oder wissen nicht, wie sie ihre Zeit sinnvoll gestalten sollen.
  • Schlafstörungen oder Erschöpfung: Die seelische Belastung kann sich auf den Körper auswirken.
  • Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen: Emotionale Unsicherheit kann dazu führen, dass Menschen sich untypischen verhalten.
  • Übermäßige Sorge um das ausgezogene Kind: Manche Eltern entwickeln ein starkes Kontrollbedürfnis oder können sich nur schwer abgrenzen.

Diese Symptome fühlen sich ähnlich an wie bei einer leichten Depression. Sie sind aber in der Regel vorübergehend – besonders, wenn neue Perspektiven entwickelt werden.

 

Wie geht man mit dem Empty-Nest-Syndrom um?

Der Auszug der Kinder ist ein tiefer Einschnitt – aber auch eine Chance. So kannst du mit dem Empty-Nest-Syndrom und der freien Zeit besser umgehen:

  • Gefühle zulassen: Traurigkeit, Wehmut oder Leere sind normal. Nimm diese Gefühle ernst, aber lass dich nicht von ihnen beherrschen.
  • Neuen Lebenssinn finden: Entdecke alte Hobbys wieder oder probiere etwas völlig Neues. Das kann Reisen, Sport, oder ein Ehrenamt sein. Vielleicht auch etwas Kreatives, wie ein neuer Anstrich in deinem Haus. Für einige ist das auch eine Möglichkeit, in ein neues Zuhause zu ziehen.
  • Beziehungen pflegen: Stärke den Kontakt zu Partner, Freunden oder Verwandten. So entsteht ein stabiles soziales Netz.
  • Mit dem Kind in Kontakt bleiben: Regelmäßige Telefonate, Besuche oder Videochats helfen, die Beziehung zu stärken. So kann eine neue Eltern-Kind-Beziehung entstehen.
  • Zukunft aktiv gestalten: Nutze die gewonnene Zeit, um eigene Träume zu verwirklichen oder berufliche Ziele neu zu setzen.
  • Fachliche Hilfe suchen: Wenn das Gefühl der Leere länger bleibt oder zu einer Depression wird, kann psychologische Beratung helfen.

Wo finde ich Unterstützung und Hilfe beim Empty-Nest-Syndrom?

Wer sich vom Empty-Nest-Syndrom überfordert fühlt, muss damit nicht allein bleiben. Es gibt verschiedene Anlaufstellen:

  • Hausarzt oder Hausärztin: Der erste Schritt kann ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin des Vertrauens sein.
  • Psychologische Beratungsstellen: Viele Städte bieten kostenlose oder kostengünstige Angebote – etwa bei der Caritas, Diakonie oder Pro Familia.
  • Online-Beratungsangebote: Portale wie telefonseelsorge.de oder familienportal.de helfen anonym und rund um die Uhr.
  • Leeres-Nest-Syndrom Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Müttern und Vätern kann hilfreich sein. Ob vor Ort oder online können so neue Perspektiven entstehen.
  • Therapie: Wenn sich das Gefühl der Leere verstärkt oder länger anhält, kann eine Psychotherapie helfen. Das hilft dabei, neue Lebensziele zu entdecken und die Balance wiederzufinden.

Wichtig ist: Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche – sondern ein aktiver Schritt in eine neue Lebensphase.

 

Fazit

Das Empty-Nest-Syndrom ist eine ganz normale Reaktion auf einen tiefgreifenden Umbruch im Familienleben. Wenn Kinder ausziehen, entsteht bei Eltern oft eine innere Leere – doch sie kann auch Raum für Neues schaffen. Wer die eigenen Gefühle ernst nimmt, aktiv bleibt und sich Unterstützung holt, kann diese Lebensphase als Chance sehen. Es ist eine Zeit für persönliche Entwicklung, neue Beziehungen und mehr Selbstpflege.

 

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