Ratgeber

Balkonkraftwerk ohne Balkon? So einfach nutzt du die Anlage im Garten

Autorenbild Kilian Treß
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Ein Balkonkraftwerk funktioniert nicht nur auf dem Balkon: Auch im Garten lässt sich die Mini-Solaranlage einfach und effizient betreiben. Was dabei zu beachten ist – und welche Vorteile es bringt.

Balkonkraftwerk im Garten: Erlaubt oder nicht?

Gute Nachrichten: Kleine Balkonkraftwerke sind auch im Garten erlaubt – und meist ohne große Genehmigungspflicht nutzbar. Entscheidend ist, dass die Anlage eine Leistung von maximal 800 Watt hat und primär für den Eigenverbrauch gedacht ist. Ab einer Höhe von drei Metern oder einer Länge von neun Metern kann jedoch in einigen Bundesländern eine Baugenehmigung erforderlich werden.

Wichtig: Sobald Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird, ist eine Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur Pflicht.

Photovoltaik-Rechner

Dieser Rechner ermittelt die jährliche Energieerzeugung einer PV-Anlage.

180° (Süden) 30°

Die besten Aufstellmöglichkeiten im Garten

  • Freifläche auf dem Rasen: Mit Aufständerungen lässt sich das Balkonkraftwerk optimal zur Sonne ausrichten.
  • Garage oder Gartenhaus: Dächer bieten oft ideale Flächen – besonders, wenn sie nach Süden geneigt sind.
  • Carport oder Zaun: Module können an bestehenden Strukturen befestigt werden, ideal für wenig Platz am Boden.

 

Achtung: Schatten durch Bäume, Hecken oder Gebäude unbedingt vermeiden. Auch regelmäßige Reinigung der Module steigert die Effizienz.

Vorteile eines Balkonkraftwerks im Garten

✔️ Senkung der Stromkosten durch Eigenproduktion
✔️ Nutzung erneuerbarer Energie direkt vor Ort
✔️ Unabhängigkeit – auch dort, wo kein Stromanschluss vorhanden ist
✔️ Versorgung von Mährobotern, Pumpen, Lichterketten oder kleinen Kühlschränken

Welche Anlagen sind geeignet?

Neben klassischen Mini-PV-Anlagen gibt es weitere Solar-Optionen für den Garten:

  • Solarleuchten für Wege und Beete
  • Solarbetriebene Teichpumpen oder Brunnen
  • Solar-Gartenhäuser für Licht und Stromversorgung
  • Solar-Carports als Schutz und Energiequelle zugleich
  • Solarzäune auch als Sichtschutz

Die einfachste Lösung bleibt jedoch eine Mini-Photovoltaikanlage mit 600 bis 800 Watt Leistung, kombiniert mit einem Wechselrichter und – optional – einem kleinen Stromspeicher.

Wie groß sollte die Anlage sein?

Das hängt vom Strombedarf ab. Eine kleine Anlage mit 600 bis 800 Watt reicht oft schon für:

  • Teich- oder Poolpumpen
  • Beleuchtung
  • Aufladen von Gartengeräten

Wer größere Verbraucher wie Elektrogrills oder Kühlschränke dauerhaft betreiben will, sollte auf eine stärkere oder zusätzliche Anlage setzen.

Beispielverbrauch:

  • LED-Lampe: ca. 6 Watt
  • Teichpumpe: ca. 25 Watt
  • Kühlschrank: ca. 100 bis 150 Watt
  • Elektrogrill: bis 2.500 Watt (nur kurzfristige Nutzung)
     

Rechtliches rund ums Balkonkraftwerk im Garten

  • Anmeldung beim Netzbetreiber: Pflicht bei Einspeisung ins öffentliche Netz
  • Meldepflicht im Marktstammdatenregister: Auch bei kleinen Anlagen
  • Baugenehmigung: Erst ab bestimmten Größen erforderlich (i.d.R. ab 3 m Höhe oder 9 m Länge)
  • Steuerliche Pflichten: Nur relevant bei größeren Anlagen über 30 kWp oder bei Verkauf von Stromüberschüssen

Tipp: Wer ausschließlich für den Eigenverbrauch produziert, spart sich viel Aufwand und bleibt steuerlich unkompliziert.

Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk im Garten?

Definitiv! Ein Balkonkraftwerk im Garten ermöglicht einfache, flexible Solarstromproduktion ohne großen Aufwand. Ob auf freier Fläche, auf dem Gartenhaus oder am Carport – die Mini-Anlagen bieten eine kostengünstige Möglichkeit, sich unabhängiger vom Stromnetz zu machen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Je nach Aufbau und Standort kannst du spürbar Stromkosten sparen – und bei steigenden Energiepreisen wird der eigene Solarstrom im Garten immer wertvoller.

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