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Kunst falsch platziert? Diese Regeln verändern deinen Raum komplett

Autorenbild Kilian Treß
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Ob Gemälde, Poster oder Plastiken – Kunst verdient eine Bühne. Wer seine Werke richtig in Szene setzt, wertet nicht nur das Bild, sondern den ganzen Raum auf.

Der Rahmen entscheidet über Stil und Wirkung

Bevor ein Bild überhaupt an die Wand kommt, sollte es passend gerahmt sein. Denn der Rahmen ist mehr als nur ein funktionales Element – er ist ein gestalterisches Statement. Alte Fotografien wirken in filigranen, antiken Rahmen ganz anders als in modernen, schlichten Varianten aus Aluminium oder Holz. Wer seine Schwarzweiß-Erbstücke besonders stilvoll präsentieren möchte, wird oft auf Flohmärkten oder in Brockenhäusern fündig.

Auch bei wertvolleren Werken lohnt sich eine professionelle Beratung. Denn nicht nur das Material spielt eine Rolle, sondern auch die Art der Präsentation – ob hinter Glas, auf Leinwand aufgezogen oder frei schwebend montiert. Wichtig: Der Rahmen sollte das Kunstwerk unterstreichen, nicht dominieren.

Tipp: Eine Fotografie mit sanften Farbtönen verliert ihre Wirkung, wenn sie in einem grell lackierten Rahmen steckt. Umgekehrt kann ein kunstvoller Goldrahmen einem schlichten Ölbild das gewisse Etwas verleihen.

Gruppenbild oder Solo-Star? Die richtige Hängung

Sind die Bilder vorbereitet, stellt sich die nächste Frage: Hängt das Werk allein oder in Gesellschaft? Große Gemälde brauchen Platz – und zwar nicht nur an der Wand, sondern auch davor. Damit die Details wirken können, sollte ausreichend Abstand zur Betrachtung möglich sein. Ideal ist ein Soloplatz, zum Beispiel über einem Sideboard oder auf einer freien Wandfläche.

Kleinere Werke entfalten ihre Wirkung oft besser in Gruppen. Wichtig ist hierbei die Anordnung: Bilder in gleicher Größe und mit ähnlicher Rahmung lassen sich gut in einer Rasterhängung präsentieren – also mit gleichmäßigem Abstand und einer einheitlichen Ober- oder Mittellinie. Unterschiedlich große Formate wirken harmonisch, wenn sie um eine gedachte Mittelachse gruppiert werden.

Extra-Tipp: Bei einer Bilderwand mit unterschiedlichen Motiven hilft eine thematische Verbindung – etwa „Familienerinnerungen“, „Stadtansichten“ oder „Schwarz-Weiß-Fotografie“.

Ein häufiger Fehler: Bilder über Möbeln wie Sofa oder Esstisch werden oft zu hoch angebracht. Dabei gilt die Faustregel: Die Bildmitte gehört auf Augenhöhe. Und die variiert – je nachdem, ob man steht oder sitzt. Vor allem über dem Esstisch oder in der Leseecke sollte die Hängung niedriger ausfallen, da man Kunst dort meist im Sitzen betrachtet.

Lesetipp: Mach Schluss mit kahlen Wänden: Diese 5 Hängungen musst du kennen!

Plastische Kunst braucht Raum zum Atmen

Skulpturen, Figuren oder andere plastische Objekte sind besonders herausfordernd – denn sie wollen von allen Seiten bewundert werden. Deshalb gehören sie nicht in eine enge Bücherregalecke oder zwischen Pflanzen. Ideal ist ein eigener Sockel, der das Objekt auf Augenhöhe hebt und gleichzeitig vor alltäglichen Gefahren wie Staubsaugern oder spielenden Kindern schützt.

Nur sehr hohe Plastiken sollten ausnahmsweise bodennah bleiben. Auch das Licht spielt bei dreidimensionaler Kunst eine zentrale Rolle. Ein gezielter Spot von der Seite oder oben kann Schatten werfen und so die Form zusätzlich betonen. Tageslicht eignet sich oft nur bedingt, da es sich über den Tag hinweg verändert und Materialien wie Holz oder Stoff ausbleichen kann.

Hinweis: Wer Platz hat, kann Plastiken auch mitten im Raum aufstellen – als Skulpturinsel oder Blickfang im offenen Wohnbereich. Der Abstand zu Wänden oder anderen Möbeln sollte so gewählt werden, dass ein Rundgang möglich ist. Denn nur so entfaltet sich die Wirkung in ihrer ganzen Tiefe.

Fazit: Kunst ist Geschmackssache – aber gute Präsentation ist Handwerk. Mit dem richtigen Rahmen, durchdachter Hängung und ausreichend Raum kann jedes Werk seine Wirkung voll entfalten. Und wer einmal erlebt hat, wie sehr ein gut platziertes Bild den Charakter eines Zimmers verändert, wird nie wieder wahllos Nägel in die Wand schlagen.

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