Bratfisch, Zwiebeln oder Knoblauch – in der Küche entstehen schnell Gerüche, die sich hartnäckig halten. Doch mit ein paar simplen Mitteln lässt sich die Luft schnell wieder erfrischen.
Kochgerüche können sich länger im Raum halten. Foto: iStock.com / JacobWackerhausen
Warum Küchengerüche so hartnäckig sind
Gerüche aus der Küche setzen sich nicht nur in der Luft, sondern auch in Textilien, Möbeln und sogar an Wänden fest. Vor allem fettige Dämpfe transportieren Aromen, die sich überall ablagern. Klassische Dunstabzugshauben schaffen oft nur bedingt Abhilfe, besonders wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden. Je nach Grundriss der Wohnung – etwa bei offenen Wohnküchen – verteilt sich der Küchenduft noch schneller im ganzen Zuhause.
Fenster auf – aber richtig
Stoßlüften nach dem Kochen ist effektiv, aber der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Am besten öffnest du Fenster und Türen direkt nach dem Anbraten, damit sich der Dunst gar nicht erst festsetzt. Querlüften sorgt für einen schnellen Luftaustausch und mindert die Ausbreitung im restlichen Wohnraum. Besonders im Winter ist ein kurzes, intensives Lüften effizienter als ein ständig gekipptes Fenster.
Hausmittel gegen Küchengerüche
Einige Zutaten aus dem Vorratsschrank helfen besser als jeder Raumduft:
- Essigwasser: Eine Schale mit Essig und heißem Wasser zieht Gerüche aus der Luft.
- Kaffeesatz: Getrocknet in einer offenen Schale neutralisiert er schlechte Gerüche.
- Zitronenscheiben im Wasserbad: Beim Kochen geben sie frischen Duft ab.
- Backpulver: In kleinen Schalen aufgestellt, wirkt es wie ein Geruchsmagnet.
Diese Mittel sind nicht nur effektiv, sondern auch umweltfreundlich und günstig – ideal für Haushalte, die auf künstliche Duftstoffe verzichten möchten.
Kochen mit Deckel und Dunstabzug
Was banal klingt, macht einen großen Unterschied: Wenn du beim Kochen konsequent den Deckel nutzt, bleibt der Dampf dort, wo er hingehört – im Topf. Gleichzeitig sollte die Dunstabzugshaube bereits beim Einschalten des Herdes laufen. Tipp: Auch ein Nachlauf von zehn Minuten nach dem Kochen lohnt sich. Moderne Geräte bieten automatische Nachlaufprogramme, die man oft gar nicht nutzt – dabei sind sie äußerst wirksam.
Ein Beispiel: In einer vierköpfigen Familie mit offener Küche wurde der störende Fischgeruch deutlich reduziert, seit konsequent mit Deckel gekocht und die Haube vorgeheizt wird. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung.
Geruchsquellen direkt reinigen
Häufig unterschätzt, aber wirkungsvoll: Die Reinigung von Pfannen, Herd, Arbeitsflächen und Spüle unmittelbar nach dem Kochen verhindert, dass sich Gerüche aus Fett und Resten festsetzen. Auch Spülbürsten und Tücher sollten regelmäßig gewaschen oder ersetzt werden – sie speichern sonst unangenehme Düfte. Besonders kritisch: Schneidebretter aus Holz, die intensive Aromen aufnehmen und lange abgeben können.
Typische Fehler, die Gerüche verstärken
Manche Gewohnheiten fördern Küchengerüche ungewollt:
- Benutztes Öl in der Pfanne stehen lassen
- Müllbeutel mit Essensresten zu lange nicht entsorgt
- Lüftungsschlitze am Herd verdecken
- Abzugshaube mit altem Fettfilter betreiben
Schon kleine Veränderungen im Alltag können hier einen deutlichen Unterschied machen.
Textilien nicht vergessen
Küchengerüche setzen sich gern in Vorhängen, Kissenbezügen oder sogar Kleidung fest. Daher lohnt es sich, Textiles in der Nähe der Kochzone regelmäßig zu waschen. Auch abwischbare Materialien wie Leder oder beschichtete Möbel sind in der Küche klar im Vorteil. Wer empfindliche Stoffe hat, kann sie beim Kochen mit einer leichten Decke abdecken.
Aktivkohle und Luftreiniger als Ergänzung
Wer häufig intensiv kocht, etwa mit Knoblauch, Fisch oder exotischen Gewürzen, kann über den Einsatz von Aktivkohle-Filtern oder mobilen Luftreinigern nachdenken. Sie binden Geruchspartikel zuverlässig – ideal in offenen Küchen oder bei seltener Lüftungsmöglichkeit. Besonders Geräte mit HEPA-Filter in Kombination mit Aktivkohle zeigen gute Wirkung – auch gegen Feinstaub und Allergene.
Geschrieben am 18.05.2025
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