Im Freien

Kompost selber machen: Diese 5 Tipps verwandeln Müll in wertvolle Erde

Autorenbild: Andreas Steger

Ob Kaffeesatz, Gemüseschalen oder welke Blumen – was oft achtlos in der Tonne landet, ist in Wirklichkeit pures Gold für den Garten. Wer Kompost selbst anlegt, spart nicht nur Müll, sondern produziert nährstoffreiche Erde für Beete, Balkonkästen und Zimmerpflanzen. Und das Beste: Es funktioniert auch ohne großen Garten.

Der richtige Platz: Wo der Kompost am besten steht

Für einen erfolgreichen Komposthaufen braucht es keinen perfekten Standort – aber ein paar Dinge solltest du beachten. Der Platz sollte halbschattig, windgeschützt und gut erreichbar sein. Ideal ist direkter Bodenkontakt, damit Regenwürmer und Mikroorganismen ihren Job machen können.

Auch der Behälter spielt eine Rolle: Für den Garten bieten sich offene Holzrahmen oder geschlossene Thermokomposter an. Letztere beschleunigen den Prozess durch Wärme und Feuchtigkeit. Auf dem Balkon oder in der Wohnung sind Wurmkisten oder Bokashi-Eimer gute Alternativen – kompakt, geruchslos und effizient.

Was auf den Kompost darf – und was nicht

Nicht jeder Abfall eignet sich für den Kompost. Damit das System funktioniert, braucht es eine ausgewogene Mischung aus "grünen" und "braunen" Materialien:

  • Gut kompostierbar: Obst- und Gemüseschalen, Kaffeesatz samt Filter, Teebeutel ohne Klammer, verwelkte Blumen, Eierschalen, Laub, Rasenschnitt, Stroh, Sägemehl (unbehandelt), Zeitungspapier (in Maßen)
  • Besser weglassen: Fleisch, Fisch, Milchprodukte, gekochte Speisen, Brot, Zitrusfrüchte in großen Mengen, kranke Pflanzen, Hochglanzpapier, Katzenstreu

Ein zu hoher Anteil an feuchten Küchenabfällen kann den Kompost "umkippen" lassen – daher immer mit trockenem Material wie kleinen Ästen oder Pappe mischen.

So entsteht nährstoffreicher Humus – Schritt für Schritt

Ein Komposthaufen entwickelt sich über Monate hinweg und durchläuft dabei mehrere Stadien. Geduld lohnt sich, denn die Qualität der Erde steigt mit der Zeit.

  1. Startphase: Schichte grobes Material wie Zweige als Basis, damit Luft zirkulieren kann.
  2. Aktive Rotte: Küchen- und Gartenabfälle regelmäßig einbringen und gut durchmischen. Bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen, aber Staunässe vermeiden.
  3. Reifephase: Nach etwa 6–9 Monaten ist der Kompost dunkel, krümelig und riecht angenehm nach Waldboden – jetzt ist er einsatzbereit.

Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

Schimmel, übler Geruch oder Madenbefall? Das muss nicht sein. Diese Probleme lassen sich leicht verhindern:

  • Kompost stinkt: Meist ein Zeichen für zu viel Feuchtigkeit und mangelnde Belüftung. Lösung: mehr Strukturmaterial wie gehäckselte Zweige oder Pappe einmischen.
  • Zersetzen dauert ewig: Oft fehlt Stickstoff. Grüne Küchenabfälle oder etwas Hornmehl können helfen.
  • Tiere im Kompost: Essensreste wie Fleisch oder Brot locken Ratten an – deshalb strikt weglassen.

Kompostieren ohne Garten: So klappt’s auch auf dem Balkon

Kein Garten? Kein Problem! Mit einer Wurmkiste oder Bokashi-Eimer lässt sich auch in der Wohnung oder auf dem Balkon kompostieren. Wurmkisten arbeiten mit Kompostwürmern und benötigen etwas Pflege, sind aber nahezu geruchsfrei. Bokashi funktioniert mit Effektiven Mikroorganismen und fermentiert Küchenabfälle in einem geschlossenen System – ideal für kleine Haushalte.

Selbstgemachter Kompost: Besser als jeder Dünger aus dem Baumarkt

Wer einmal eigene Komposterde in der Hand hatte, merkt sofort den Unterschied: locker, humusreich, voller Leben. Sie verbessert die Bodenstruktur, speichert Wasser und versorgt Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen – ganz ohne Chemie. Ein natürlicher Kreislauf, der mit wenigen Handgriffen beginnt.

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