Der Immobilienmarkt hat in der Ampel-Legislatur eine Achterbahnfahrt erlebt. Nach einem Höchststand im Sommer 2022 folgte ein Preisrückgang von 11,3 Prozent, bevor sich der Markt stabilisierte. Doch die Leistbarkeit bleibt problematisch: Hohe Zinsen haben den Effekt fallender Preise zunichtegemacht.
Für die Immobilienpreise geht es seit September 2021 auf und ab wie in der Achterbahn. Foto: Iftikhar alam / stock.adobe.com
Die Entwicklung der Immobilienpreise seit 2021
Seit der Bundestagswahl im September 2021 hat sich der Immobilienmarkt grundlegend gewandelt. Zunächst erlebten die Angebotspreise einen Anstieg um 6,4 Prozent und erreichten im Juni 2022 mit durchschnittlich 3.295 Euro pro Quadratmeter einen Höchststand. Doch mit der Zinswende im Frühjahr 2022 setzte ein deutlicher Preisrückgang ein: Bis Ende 2023 fielen die Preise um 11,3 Prozent auf 2.923 Euro pro Quadratmeter. Das geht aus einer immowelt Analyse vor der Bundestagswahl 2025 hervor.
Seit Jahresbeginn 2024 hat sich der Markt stabilisiert und zeigt ein moderates Wachstum. Im Februar 2025 liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis mit 3.018 Euro weiterhin unter dem Höchstniveau, jedoch leicht über dem Tiefpunkt Ende 2023.
Entwicklung der Quadratmeterpreise (September 2021 bis Februar 2025):
| Wohnungen | Häuser | Gesamt | |
|---|---|---|---|
| September 2021 | 3.251 € | 2.756 € | 3.097 € |
| Juni 2022 | 3.452 € | 2.944 € | 3.295 € |
| Januar 2024 | 3.041 € | 2.653 € | 2.923 € |
| Februar 2025 | 3.136 € | 2.748 € | 3.018 € |
Leistbarkeit verschlechtert sich trotz Preisrückgang
Trotz sinkender Immobilienpreise haben sich die Rahmenbedingungen für Kaufinteressenten verschlechtert. Hauptgrund ist der drastische Zinsanstieg:
- Anfang 2022 lag der durchschnittliche Zinssatz für Baudarlehen mit 10-jähriger Zinsbindung bei rund 1 Prozent.
- Ein Jahr später waren es rund 4 Prozent.
- Seit Anfang 2024 hat sich das Zinsniveau leicht erholt und liegt aktuell bei etwa 3,5 Prozent.
Dieser Zinsanstieg hat dazu geführt, dass die Leistbarkeit von Wohneigentum zwischen September 2021 und Dezember 2023 um 20,5 Prozent gesunken ist. Wer sich vor 3 Jahren noch eine Wohnung mit 100 Quadratmetern leisten konnte, kommt heute nur noch auf rund 80 Quadratmeter. Trotz einer leichten Erholung seit Ende 2023 bleibt der Leistbarkeitsverlust im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 bei 15,8 Prozent.
Fazit: Stabilisierung, aber keine Entspannung für Käufer
Der Immobilienmarkt hat sich nach dem starken Preisrückgang stabilisiert, doch die Rahmenbedingungen für Kaufinteressenten bleiben schwierig. Hohe Zinsen und eine gesunkene Leistbarkeit machen Wohneigentum nach wie vor für viele unerschwinglich. Wie sich der Markt weiterentwickelt, wird maßgeblich von der Zins- und Wirtschaftspolitik der kommenden Bundesregierung abhängen.
Geschrieben am 20.02.2025
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