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Immobilienmarkt vor der Wende? Experte sagte Trendwende schon im August voraus

Trotz rückläufiger Neubauzahlen blicken Experten mit verhaltenem Optimismus auf den deutschen Immobilienmarkt. Zugleich rücken europäische Metropolen für Investoren stärker in den Fokus. Doch welche Städte und Investitionsarten bieten 2025 die besten Chancen?

Optimistischer Blick auf den deutschen Immobilienmarkt

Für den deutschen Immobilienmarkt zeigt sich ein gemischtes Bild. Während die Bundesregierung ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr für 2024 erneut verfehlen wird – laut Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist mit weniger als 230.000 neuen Einheiten zu rechnen – gibt es dennoch Lichtblicke. Jonas Zdrzalek vom Kieler Institut für Wirtschaft (IfW) sieht im Rückgang der Neubautätigkeit und der Aussicht auf sinkende Zinsen eine Stabilisierung des Marktes, sagt er dem Portal Capital.de.Diese Kombination stärkt laut Zdrzalek das Vertrauen in die langfristige Wertsteigerung von Immobilien.

Wo in Europa investieren?

Eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in Zusammenarbeit mit dem Urban Land Institute (ULI) untersucht die attraktivsten europäischen Städte für Immobilieninvestments. Grundlage der Analyse sind Interviews und Einschätzungen von 1214 Fachleuten aus der Immobilienbranche.

Laut der Studie führen Metropolen mit großen und liquiden Märkten das Ranking an. Auf Platz eins liegt London, gefolgt von Madrid und Paris. Berlin (Platz vier), München (Platz fünf) und Frankfurt (Platz acht) repräsentieren die deutschen Spitzenreiter. Allerdings warnt die Studie vor Risiken in Frankfurt, etwa durch die vergleichsweise geringe Größe des Marktes und das sogenannte „Klumpenrisiko“ durch die Konzentration von Banken.

Städte wie München, Kopenhagen und Zürich zeichnen sich durch stabile Marktbedingungen aus. Insgesamt bevorzugen Investoren größere Märkte, da diese in schwierigen Zeiten eine höhere Stabilität bieten.

Trends, die den Immobilienmarkt prägen

Die PwC-Studie identifiziert drei zentrale Trends, die 2025 relevant sein werden:

  1. Künstliche Intelligenz (KI): Anwendungen von KI in der Immobilienbranche nehmen zu. Während KI bislang vor allem für die Planung von Auslastungen genutzt wird, könnten künftig Verwaltungsaufgaben wie das Einziehen von Mieten oder die Erfassung von Verbrauchsdaten automatisiert werden.
  2. Nachhaltigkeit: Umwelt-, Klima- und Sozialaspekte (ESG) bleiben zentrale Themen. Zwar erschweren unklare Vorgaben die Planungssicherheit, doch energieeffiziente Immobilien werden zunehmend bevorzugt. Gas- und Ölheizungen gelten als Auslaufmodelle.
  3. Gewerbeimmobilien: Besonders attraktiv bleiben Studentenwohnungen, das Gastgewerbe und Logistikimmobilien. Entscheidend sind dabei die Mikrolage und eine stabile Mieterstruktur.

Fazit: Perspektiven für Investoren

Während der deutsche Immobilienmarkt aufgrund der knappen Neubautätigkeit und steigender ESG-Anforderungen Herausforderungen bietet, lohnt sich ein Blick nach Europa. Die Studie zeigt, dass Städte wie London, Madrid und Paris auch 2025 attraktiv bleiben. Deutsche Metropolen wie Berlin und München stehen weiterhin gut da, auch wenn Frankfurt als riskanter eingeschätzt wird. Für Anleger, die von Trends wie Nachhaltigkeit und KI profitieren wollen, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten.

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