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Energieeffizienzklasse G: Wie schlimm ist das wirklich – und was hilft?

Autorenbild: Andreas Steger

Alte Häuser mit Energieklasse G gelten als wahre Energiefresser. Doch was steckt genau dahinter? Und wie lässt sich ein solches Gebäude Schritt für Schritt fit für die Zukunft machen?

Warum Energieklasse G zum Problem werden kann

Ein Haus mit der Energieeffizienzklasse G verbraucht zwischen 200 und 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr – deutlich mehr als moderne Gebäude. Der Grund: Viele dieser Immobilien stammen aus den 1950er-Jahren oder früher. Gedämmt wurde damals kaum, die Heiztechnik ist oft hoffnungslos veraltet. Das Ergebnis sind hohe Kosten, ein schlechtes Wohnklima und erhebliche Wärmeverluste.

Typische Schwachstellen:

  • Keine oder mangelhafte Dämmung von Dach, Wänden und Keller
  • Alte Fenster mit Einfachverglasung
  • Heizungsanlagen aus den 1970er- oder 1980er-Jahren
  • Fehlende Steuerungstechnik
  • Spürbar hohe Nebenkosten

Welche Sanierungen wirklich etwas bringen

Wer aus einem G-Gebäude ein Effizienzhaus machen will, muss an mehreren Stellschrauben drehen. Einzelmaßnahmen helfen selten weiter – gefragt ist ein Gesamtkonzept.

Besonders wirksam sind:

  • Dämmung der Fassade, des Dachs und der Kellerdecke
  • Austausch der Fenster inklusive Abdichtungen und Sonnenschutz
  • Erneuerung der Heizungsanlage, z. B. mit Wärmepumpe oder Pelletkessel
  • Einbau einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage
  • Heizungsoptimierung wie hydraulischer Abgleich oder smarte Thermostate

Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) kann dabei helfen, die Maßnahmen zu planen und Fördergelder effizient zu nutzen.

Welche Förderungen sind möglich?

Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) lassen sich einzelne Sanierungsschritte mit bis zu 30 % bezuschussen. Wer einen iSFP nutzt und die Maßnahmen aufeinander abstimmt, erhält zusätzlich einen Bonus von 5 %. Wichtig ist: Die Förderung muss vor Beginn der Arbeiten beantragt werden.

Energieklasse G: Das bedeutet sie für den Immobilienwert

Häuser der Klasse G schneiden beim Wiederverkauf deutlich schlechter ab. Laut Analyse von immowelt zählen sie zu den am schwersten vermittelbaren Objekten. Kaufinteressenten schrecken vor den Sanierungskosten zurück – oder drücken den Preis. Eine energetische Sanierung kann hier gegensteuern und den Wert langfristig stabilisieren.

Wer jetzt saniert, spart doppelt

Ein Haus mit Energieeffizienzklasse G steht am energetischen Tiefpunkt. Doch genau das ist die Chance: Wer jetzt modernisiert, senkt nicht nur laufende Kosten, sondern profitiert auch von Fördermitteln und verbessert die Marktchancen seiner Immobilie deutlich.

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