Wenn die Wohnung klein ist, muss jeder Quadratmeter mehr können. Ein Raum wird plötzlich zum Büro, zur Leseecke und zum Kleiderschrank zugleich. Doch wie lässt sich das alles unter einen gestalterischen Hut bringen, ohne dass es überladen wirkt? Die besten Tipps für das Mehr im Mehrzweckzimmer.
Mit der richtigen Planung wird der Mehrzweckraum vom vollgestellten Raum zum 3-in-1-Zimmer. Foto: iStock.com / brizmaker
Klare Zonen statt Möbelchaos
Ein Multifunktionszimmer braucht Struktur. Wer alle Funktionen gleichberechtigt unterbringen will, muss visuelle Klarheit schaffen. Das gelingt, indem der Raum in Zonen unterteilt wird – nicht unbedingt mit Wänden, sondern durch gezielte Gestaltung.
- Ein Teppich kann den Arbeitsbereich vom Ruhebereich abgrenzen.
- Unterschiedliche Lichtquellen schaffen Stimmung und Orientierung.
- Farben helfen dabei, einzelne Bereiche visuell zu trennen: etwa ein gedecktes Blau fürs Arbeiten und ein warmes Beige für den Leseplatz.
So entsteht trotz verschiedener Funktionen ein harmonisches Gesamtbild.
Möbel mit Doppelfunktion sind der Schlüssel
Wenn ein Raum mehrere Rollen spielt, muss das Mobiliar mitziehen. Besonders praktisch sind Möbel, die mehrere Aufgaben erfüllen – ohne nach Kompromisslösung auszusehen.
- Ein Schreibtisch mit schmaler Kommode wird zur Homeoffice-Zentrale und Aufbewahrung zugleich.
- Ein Bücherregal, das auch als Raumteiler dient, schafft Privatsphäre und Stauraum.
- Sitzbänke mit integriertem Fach bieten Platz für Kleidung, Decken oder Aktenordner.
Wichtig: Weniger ist mehr. Lieber wenige, aber durchdachte Möbelstücke als viele kleine Lösungen, die Unruhe stiften.
Stauraum clever verstecken
Multifunktionsräume neigen schnell dazu, unaufgeräumt zu wirken. Deshalb lohnt es sich, auf geschlossenen Stauraum zu setzen. Offene Regale wirken zwar luftig, bringen aber visuell Unruhe. Türen, Schiebeelemente oder Vorhänge sorgen dafür, dass die Ordnung auch optisch bestehen bleibt.
Besonders beliebt: deckenhohe Einbauschränke in Wandfarbe – sie „verschwinden“ optisch und lassen den Raum größer wirken.
Stilvolle Einrichtung trotz Funktion
Nur weil ein Raum viel können muss, heißt das nicht, dass er langweilig aussehen soll. Einheitliche Materialien, wiederkehrende Farben und ein konsequenter Stilrahmen helfen dabei, trotz unterschiedlicher Funktionen eine klare Linie zu halten.
Beliebt sind natürliche Materialien wie Holz, Leinen oder Rattan. Sie wirken wohnlich, passen zu fast allen Einrichtungsstilen und bringen Ruhe ins Gesamtbild. Auch gedeckte Farben wie Sand, Salbei oder Dunkelgrau unterstützen die gewünschte Klarheit.
Beleuchtung macht den Unterschied
In Mehrzweckräumen entscheidet die Beleuchtung über die Atmosphäre. Kaltes Licht fürs Arbeiten, warmes Licht zum Lesen – am besten steuerbar über dimmbare Leuchten oder smarte Lichtsysteme. So lässt sich die Stimmung je nach Nutzung blitzschnell anpassen.
Ein Tipp aus der Praxis: indirektes Licht hinter Regalen oder Schränken wirkt nicht nur gemütlich, sondern lässt den Raum auch größer erscheinen.
Ein Raum, der mitdenkt
Wer seinen Multifunktionsraum gut plant, merkt schnell: Weniger Raum bedeutet nicht weniger Lebensqualität. Im Gegenteil – durch kluge Gestaltung entsteht ein Wohnbereich, der maximalen Nutzen bietet, ohne überladen zu wirken. Und manchmal ist ein einziges, gut eingerichtetes Zimmer sogar gemütlicher als eine ganze Etage mit halbleeren Räumen.
Geschrieben am 17.10.2025
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