Viele glauben, ein perfekter Rasen im Hochsommer sei nur mit Glück oder viel Chemie möglich. Falsch gedacht: Mit ein paar einfachen, aber wirkungsvollen Handgriffen bleibt er sattgrün – selbst bei Hitze und Trockenheit. So machst du aus deinem Garten eine Sommer-Oase statt einer Steppe.
Der perfekte Rasen bedarf viel Arbeit, oder? Foto: iStock.com / omersukrugoksu
Rasenpflege im Sommer – so schlägst du der Hitze ein Schnippchen
Der Sommer ist für viele der schönste Teil des Gartenjahres. Leider auch für Moos, Unkraut und braune Stellen, wenn der Rasen falsch gepflegt wird. Dabei gibt es keinen Grund, im Juli oder August resigniert auf eine vertrocknete Fläche zu blicken. Wer weiß, wie Rasen „tickt“, kann ihn mit ein paar Kniffen widerstandsfähig machen.
Ein häufiger Irrglaube: Mehr Wasser = automatisch besserer Rasen. Das Gegenteil kann passieren – oberflächlich gewässertes Gras wird faul und entwickelt keine tiefen Wurzeln. Auch der Gedanke, „jetzt muss er superkurz, damit er nicht so schnell wächst“, ist ein Rasen-Killer.
Hier kommen die Tipps, die wirklich funktionieren – und ein paar Mythen, die du getrost vergessen kannst.
1. Richtig gießen – weniger oft, dafür intensiv
Viele denken, man müsse im Hochsommer jeden Tag gießen. Quatsch – das macht den Rasen „verwöhnt“. Besser ist es, nur 2 bis 3 Mal pro Woche richtig viel Wasser zu geben, damit es bis zu den Wurzeln vordringt.
- Optimal sind 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter
- Morgens gießen – weniger Verdunstung, weniger Pilzgefahr
- So lernen die Wurzeln, tiefer nach Feuchtigkeit zu suchen
2. Schnitthöhe im Sommer erhöhen
Kurzer Rasen sieht auf Golfplätzen toll aus, im Hochsommer aber oft wie ein verbrannter Teppich. Lass die Halme lieber 4 bis 5 cm hoch stehen. Sie beschatten den Boden, halten Feuchtigkeit und schützen vor Sonnenbrand – ja, den kann auch Gras bekommen. Bäume können auch temporären Schatten sorgen, die müssen aber sehr früh für Jahrzehnte geplant werden beim Anlegen des Gartens.
3. Scharfes Mähmesser verwenden
Stumpfe Messer reißen die Halme auf, was braune Spitzen und mehr Austrocknung bedeutet. Ein glatter Schnitt mit einem scharfen Messer fördert dagegen die Gesundheit und das gleichmäßige Grün.
Tipp: Messer mindestens zweimal pro Saison nachschärfen lassen.
4. Kein Vertikutieren im Hochsommer
„Aber mein Rasen hat Filz, den muss ich jetzt rauskriegen!“ Denkfehler. Vertikutieren ist wie eine Schönheits-OP: besser im Frühjahr oder Herbst, wenn Zeit für die Heilung bleibt. Im Sommer würdest du offene Wunden in sengender Hitze hinterlassen – und der Rasen leidet noch mehr.
5. Sommerdünger statt Standardmischung
Normale Rasendünger sind oft für Frühling und Herbst gedacht. Im Sommer braucht der Rasen eine ausgewogene, eher kaliumbetonte Mischung, um hitzefest zu bleiben.
Langzeitdünger verhindert Stoßwachstum, das bei Trockenheit sofort einknickt. Und nein: Dünger allein macht keinen grünen Rasen – ohne Wasser verbrennt er nur schneller.
6. Schatten für sensible Stellen
Neu eingesäte Flächen oder dünne Stellen danken es dir, wenn sie bei extremer Hitze etwas Schatten bekommen. Ein Sonnensegel oder Schirm wirkt Wunder. Das ist kein „Weichei-Rasen“, sondern ein smarter Schutz, bis er kräftig genug ist.
7. Rasenflächen nicht überlasten
Im Sommer wird der Rasen gern zur Partyfläche – was er verträgt, solange er danach eine Pause bekommt. Gartenmöbel ab und zu versetzen, stark beanspruchte Stellen schonen und vielleicht für die Kids mal einen Pool auf die Terrasse stellen statt mitten auf den Rasen. So bleibt er länger gesund und erholt sich schneller.
Geschrieben am 11.09.2025
von
91% der Leser fanden diesen Artikel hilfreich
Seite weiterleiten
Artikel drucken