In der kalten Jahreszeit bildet sich schnell Schimmel in der Wohnung. Wenn du einige Tipps beachtest, beugst du diesen Problemen vor.
Kondenswasser am Fenster und was du dagegen tun kannst. Foto: mm_201 / AdobeStock.com
Warum ist Lüften im Winter so wichtig?
In der kalten Jahreszeit ist die Luft draußen oft trockener als drinnen. Gerade wenn du heizt, sammelt sich Feuchtigkeit in der warmen Raumluft. Diese schlägt sich bei unzureichendem Luftaustausch an kalten Flächen wie Fenstern oder Wänden nieder. Das führt nicht nur zu Schimmel und unschönen Flecken, sondern kann langfristig auch deine Gesundheit beeinträchtigen.
Beschlagene Fenster, feuchte Wände: Gegen diese Winterprobleme helfen diese einfachen Tricks
In der kalten Jahreszeit verwandeln sich viele Wohnungen in kleine Feuchtigkeitsfallen. Während draußen trockene Winterluft herrscht, entsteht drinnen durch Heizung, Kochen und Duschen oft ein feuchtwarmes Klima – die perfekte Grundlage für Kondenswasser und Schimmel. Wer einige einfache Routinen beachtet, kann die typischen Winterprobleme jedoch zuverlässig vermeiden.
Warum sich im Winter schneller Schimmel bildet
Je kälter es draußen wird, desto stärker heizen viele Bewohner ihre Räume – und genau dabei entsteht ein Paradox: Warme Innenluft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Außenluft. Treffen beide aufeinander, etwa an einer kalten Fensterscheibe oder einer schlecht gedämmten Außenwand, kondensiert der Wasserdampf zu Tropfen. Über Wochen und Monate kann das zu Stockflecken, Schimmel und im schlimmsten Fall zu Bauschäden führen.
Hinzu kommt: Im Winter wird weniger gelüftet. Geschlossene Fenster bedeuten zwar Wärme, aber auch weniger Luftaustausch. Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit still und leise an – oft unbemerkt.
Die wichtigsten Tipps für ein gesundes Raumklima im Winter
1. Stoßlüften statt Dauerkipp
Gekippte Fenster bringen kaum frische Luft in den Raum, sorgen aber dafür, dass die Wände auskühlen – was die Schimmelgefahr erhöht. Wesentlich effizienter ist Stoßlüften mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten. Die feuchtwarme Luft wird schnell ersetzt, während die Bauteile ihre Temperatur behalten.
2. Feuchtequellen direkt ablüften
Nach dem Duschen steigt die Luftfeuchtigkeit im Bad innerhalb von Sekunden an. Auch Kochen, Wäsche trocknen oder ausgiebige Putzaktionen erzeugen viel Feuchtigkeit. Hier gilt: sofort lüften, idealerweise mit weit geöffnetem Fenster. Im Bad unterstützt ein Ventilator, in der Küche die Dunstabzugshaube. Je schneller die feuchte Luft entweicht, desto weniger setzt sie sich an Wänden ab.
3. Räume nicht auskühlen lassen
Kühle Zimmer können Feuchtigkeit schlechter binden. Deshalb sollten Wohnräume auch tagsüber nicht komplett auskühlen. Eine Grundtemperatur von 18 bis 21 Grad verhindert, dass sich Wasser an kalten Flächen niederschlägt. Selbst bei Abwesenheit empfiehlt sich eine reduzierte, aber konstante Temperatur.
4. Möbel mit Abstand stellen
Ein häufiger, oft übersehener Fehler: Große Möbel wie Schränke oder Sofas stehen direkt an Außenwänden. Dort staut sich Feuchtigkeit besonders schnell. Ein Abstand von mindestens fünf Zentimetern sorgt für Luftzirkulation und verhindert, dass sich hinter dem Möbelstück Schimmel bildet.
5. Luftfeuchtigkeit messen – statt raten
Ob ein Raum zu feucht ist, lässt sich nicht verlässlich fühlen oder sehen. Ein Hygrometer liefert dagegen klare Werte. Optimal sind 40 bis 60 Prozent. Bei höheren Werten sollte sofort gelüftet oder die Heiztemperatur angepasst werden.
Ich selbst nutze die kombinierte Wetterstation mit Hygrometer von Amazon*, weil sie Temperatur und Luftfeuchtigkeit gleichzeitig innen und außen zeigt. Besonders praktisch: Durch die Außenwerte lässt sich schnell einschätzen, ob Stoßlüften gerade effektiv ist oder ob es draußen zu feucht ist.
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Bonus-Tipp: Kondenswasser sofort entfernen
Fenster sind im Winter die kältesten Punkte der Wohnung – deshalb bilden sich dort morgens oft Tropfen. Diese sollten unbedingt sofort weggewischt werden, bevor sie in die Fensterdichtung oder in den Rahmen eindringen. Denn dort entsteht Schimmel besonders leicht und ist nur schwer wieder zu entfernen. Ebenso wichtig: Die Dichtungen regelmäßig prüfen. Poröse oder beschädigte Gummis lassen kalte Luft hinein und verschlechtern das Raumklima.
Fazit
Richtiges Lüften ist vor allem im Winter entscheidend, um Schimmel zu vermeiden und ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Mit wenigen, leicht umsetzbaren Routinen – regelmäßigem Stoßlüften, kontrollierter Raumtemperatur und etwas Abstand für die Möbel – lässt sich Feuchtigkeit dauerhaft in Schach halten. Wer zusätzlich ein Hygrometer nutzt, hat die wichtigsten Werte immer im Blick und kann frühzeitig reagieren. So bleibt die Wohnung trocken, warm und gesund – auch an grauen Wintertagen.
Geschrieben am 20.11.2025
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