Vielleicht hast du es auf TikTok und Co. gesehen – oder sogar schon mal selbst ausprobiert und Alufolie am Fenster angebracht? Der Life-Hack verspricht Schutz vor der Sommerhitze. Aber funktioniert das wirklich?
Der TikTok-Trend Alufolie vors Fenster kleben - was hat es mit dem Hype auf sich? Foto: iStock / Vitalina Nakonechna
Was ist der Alufolie-Trick?
Der Ventilator dröhnt, der Schweiß fließt, die Temperatur steigt: Viele Menschen leiden, wenn es in den Wohnräumen zu heiß wird. Der Alufolie-Trick verspricht Abhilfe. Dabei wird Alufolie von außen am Fenster angebracht, sodass die spiegelnde Seite nach außen zeigt und das Fenster vollständig von der Folie abgedeckt wird.
Was soll der Alufolie-Trick bewirken?
Der Life-Hack soll bewirken, dass die Sonnenstrahlen noch vor deren Eintreffen auf der Fensterscheibe reflektieren und die Wohnräume erst gar nicht aufheizen. Dafür ist das frühzeitige Anbringen wichtig – am besten noch vor Sonnenaufgang. Zur Befestigung der Alufolie kann zum Beispiel zu Klebeband, Knete, Malerkrepp oder Haargel gegriffen werden.
Ist der Alufolie-Trick gefährlich?
So cool ist der Life-Hack tatsächlich nicht. Denn Alufolie am Fenster kann schnell zum Risiko werden – besonders, wenn sie von innen angebracht wird.
- Es droht ein gefährlicher Hitzestau zwischen Glas und Alufolie, der das Glas zum Zerspringen bringen kann.
- Auch die starke Spiegelung nach außen kann Nachbarn oder Verkehrsteilnehmer blenden – und Ärger verursachen.
- Eingebrannte Klebereste lassen sich oft nur schwer entfernen – und können beim Auszug Probleme mit dem Vermieter verursachen. Ein weiterer Grund, warum professionelle Sonnenschutzlösungen die bessere Wahl sind.
Welche Alternativen zum Alufolie-Trick gibt es?
Es gibt mehrere effektive und sichere Alternativen zur Alufolie am Fenster, um Hitze und Sonne fernzuhalten – ohne Risiko für Glasbruch, Klebereste oder Blendung. Hier sind die besten Optionen:
1. Hitzeschutzfolien (von außen angebracht)
- Effekt: Reflektieren UV- und Infrarotstrahlen, lassen aber Tageslicht rein.
- Vorteil: Keine Hitzestau-Gefahr, da die Wärme draußen bleibt.
- Tipp: Die Außenmontage ist am effektivsten. Überlasse das am besten einem Fachmann.
2. Thermo-Rollos oder Plissees
- Effekt: Spezielle Beschichtung reflektiert Sonnenstrahlen.
- Vorteil: Optisch ansprechend, einfach zu montieren, innenliegend.
- Ideal für: Mietwohnungen, denn sie sind rückstandslos entfernbar.
3. Außenjalousien oder Markisen
- Effekt: Blocken Sonne, bevor sie auf die Scheibe trifft.
- Vorteil: Sehr effektiv, langlebig, steuerbar (zum Beispiel per App).
- Nachteil: Teurer, teils nur im Eigentum realisierbar.
4. Sonnenschutzverglasung (bei Neubau/Sanierung)
- Effekt: Integrierter UV-/IR-Schutz im Glas selbst.
- Vorteil: Dauerhafte Lösung.
- Nachteil: Nur bei Fenstertausch oder Neubau sinnvoll.
In den meisten Fällen bringt der Alufolie-Trick mehr Probleme als Vorteile. Er kann nicht nur das Fensterglas beschädigen, sondern auch für gefährliche Hitzestaus und Blendungen sorgen – ganz zu schweigen von unschönen Kleberückständen. Setze stattdessen auf alternative Methoden, um deine Wohnräume vor Hitze zu schützen.
Geschrieben am 14.08.2025
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