Auf den ersten Blick wirken viele Mietwohnungen ansprechend – gut geschnitten, gepflegt, bezahlbar. Doch nicht immer zeigt sich die wahre Qualität einer Wohnung sofort. Bestimmte Hinweise während der Besichtigung können darauf hindeuten, dass Mängel vorhanden sind oder es später zu Problemen im Alltag kommt. Sieben Red Flags, die du abchecken solltest.
Welche Tipps du vor der Besichtigung kennen musst, um eine gute von einer schlechten Wohnung unterscheiden zu können. Foto: iStock.com / taikrixel
Du suchst deine Traumwohnung und bist bei der Besichtigung endlich fündig geworden? Vielleicht schaust du nochmal genauer hin. Manche Dinge verstecken sich im Verborgenen und deuten auf künftige Probleme hin. Reddit-User haben ihre besten Tipps zusammengetragen.
1. Auffällige viele Hinweise zum Lüften oder frische Farbe
Wenn der Vermieter oder Makler bei der Besichtigung immer wieder betont, wie wichtig regelmäßiges Lüften ist, kann das ein Hinweis auf ein Feuchtigkeits- oder Schimmelproblem sein. Falls du dich später beschwerst, wird schnell behauptet, man habe dich ja gewarnt – das passiert oft, um einer Mietminderung zuvorzukommen. Besonders in Altbauten mit schlechter Dämmung oder in Bädern ohne Fenster sammelt sich Feuchtigkeit schnell.
Schau dir deshalb die Fenster genau an: Öffne sie, prüfe die Dichtungen – wenn sie schwarz oder stark verschmutzt sind, ist das ein Zeichen für hohe Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser. Auch ein Blick auf die Wand rund ums Fenster lohnt sich. Wirkt sie frisch gestrichen, könnte das bedeuten, dass dort Schimmel einfach übermalt wurde.
2. Unzuverlässige Warmwasserversorgung
Hydraulische Durchlauferhitzer sind in vielen älteren Mietwohnungen noch verbreitet. Diese Geräte liefern häufig nur unregelmäßig warmes Wasser – entweder zu kalt oder zu heiß – und reagieren empfindlich auf die Durchflussmenge.
Ist der Wasserdruck gering, funktioniert das Gerät oft nicht wie gewollt und eine stabile Temperaturregelung ist meist nicht möglich. Frag daher bei der Besichtigung gezielt nach dem Zustand der Warmwassertechnik oder teste das Wasser, wenn möglich, selbst.
3. Fensterloses Bad ohne funktionierende Lüftung
Ein innenliegendes Bad ist nicht automatisch problematisch – sofern die Lüftung stark genug ist. Leider sind viele dieser Lüfter veraltet, verdreckt oder zu schwach, um die Feuchtigkeit wirksam abzuführen.
Die Folge: Schimmelbildung und dauerhaft unangenehmes Raumklima. Prüfe bei der Besichtigung, ob der Lüfter funktioniert und ob der Raum trocken und geruchsneutral wirkt.
4. Unangenehme Gerüche im Hausflur
Ein modriger oder abgestandener Geruch im Treppenhaus kann ein Indikator für mangelnde Pflege der Gemeinschaftsflächen sein. Das betrifft nicht nur die optische Erscheinung, sondern kann auch auf Probleme mit Feuchtigkeit, Schmutz oder schlechter Belüftung hindeuten.
Achte auf abgestellte Gegenstände, vollgestellte Bereiche oder unsaubere Ecken – sie geben einen Eindruck davon, wie im Haus mit Ordnung und Verantwortung umgegangen wird und ob es Ärger geben kann mit den Nachbarn.
5. Veraltete Elektroinstallation
Ein kurzer Blick in den Sicherungskasten kann viel verraten: Fehlen ein FI-Schalter oder moderne Absicherungen, spricht das für eine überholte Elektroanlage. Gerade bei älteren Häusern wurde die Elektrik oft nie vollständig erneuert – das kann nicht nur unpraktisch sein, sondern auch sicherheitsrelevante Risiken bergen.
Eine gezielte Nachfrage zur letzten Modernisierung der Anlage ist ratsam und ob bald eine ansteht. Die Kosten für eine künftige Modernisierung werden auf deine Miete angerechnet, was zu Mehrkosten führt.
6. Vermieter im gleichen Haus
Ein Vermieter, der im selben Gebäude wohnt, kann Vor- und Nachteile mit sich bringen. Zwar lassen sich kleinere Reparaturen schnell erledigen, zugleich kann aber auch ein Gefühl permanenter Beobachtung entstehen. Wie oft es zu Kontakt kommt, hängt stark von der Persönlichkeit des Vermieters ab. Falls möglich, erkundigst du dich diskret bei anderen Mietern oder achtest auf frühere Erfahrungen des Anbieters.
7. Unverhältnismäßige Datenabfragen im Vorfeld
Eine gewisse Prüfung der Bonität ist bei einer Wohnungsbewerbung üblich. Werden jedoch bereits vor der Besichtigung sensible Informationen wie Kontoauszüge, Telefonnummern von Arbeitgebern oder Bürgschaften verlangt, sollten Sie skeptisch werden. Solche Anfragen sind nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt und deuten nicht auf ein professionelles Vermietungsmanagement hin.
Geschrieben am 04.08.2025
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