Zugegeben: Nicht überall und erst recht nicht für alle kommt der Kauf einer Immobilie infrage. Wer jedoch das Glück und/oder das nötige Kleingeld hat, ein Haus oder eine Wohnung sein Eigen zu nennen, fragt sich mitunter: Ist eine Immobilie eine gute Altersvorsorge? Immerhin kommt auf die nächsten Generationen eine große Rentenlücke zu. Wir bringen Licht ins Dunkle.
Das Wichtigste in Kürze zum Thema Immobilien als Altersvorsorge
- Wer eine Immobilie besitzt, muss sich über so nervige Themen wie schwankende Mietpreise keine Gedanken machen und sorgt zusätzlich fürs Alter vor.
- Ein Eigenheim als Altersvorsorge birgt auch Nachteile. Du solltest in Ruhe abwägen, bevor du über eine (teure) Baufinanzierung in den Immobilienmarkt investiert.
Inhaltsübersicht
Reicht eine Immobilie als Altersvorsorge?
Nicht einmal 50 Prozent der Deutschen lebt in den eigenen vier Wänden. Deutschland ist ein Mieterland. Dennoch mag es manche abschrecken, bis zum Lebensende monatlich Miete zahlen zu müssen. Eine Immobilie kaufen, mit mehr oder weniger hohen Kreditraten, ist ein oft genutzter Weg. Das sollte jedoch vor Renteneintritt abbezahlt sein. Es gibt aber auch Glückspilze, die ein Grundstück mit ansehnlichem Haus erben. Ganz egal, wie du zu Wohneigentum gekommen bist, gibt es verschiedene Varianten, wie es dir als Altersvorsorge dienen kann.
- Fall 1: Du nutzt deine Immobilie selbst und ersparst dir Mietzahlungen.
- Fall 2: Du vermietest deine Immobilie und freust dich über die monatlichen Einnahmen.
- Fall 3: Du hast bis ins hohe Alter im Eigenheim gelebt und möchtest es nun verkaufen. Mit dem Verkaufserlös wohnst du nun zur Miete.
- Fall 4: Du ziehst im Alter in eine kleinere Mietwohnung und vermietest dein Haus oder die größere Wohnung.
Vor- und Nachteile haben alle Varianten. Je nachdem, welcher Fall dich betrifft, haben wir dir hier verschiedene Aspekte zusammengefasst, die dir bei der Entscheidungsfindung helfen können.
Gut vorgesorgt mit einer Immobilie – geht diese Idee auf?

Immobilie als Altersvorsorge: Ideal, wenn sie bis zum Rentenbeginn abbezahlt ist. Foto: iStock.com / Ridofranz
Die Sorgen vor der zu erwartenden Rentenlücke ist groß. Ist eine abbezahlte Immobilie wie eine Eigentumswohnung der ideale Weg, um im Alter gut versorgt zu sein? Schließlich wollen wir alle den Lebensstandard auch im Ruhestand halten, den wir vor der Rente erreicht haben.
Wie in den meisten Bereichen des Lebens gibt es Vor- und Nachteile:
Immobilien als Altersvorsorge – die Vorteile
- Wertstabilität: Im Vergleich zu Mieten, die stark von Preisschwankungen betroffen sind, bleibt der Wert der Immobilie über die Zeit hinweg oft stabil oder steigt sogar. Vor allem in gefragten Lagen zahlt sich Wohneigentum wirtschaftlich aus.
- Regelmäßige Miete: Lebst du nicht selbst in deinem Wohneigentum, kannst du dich über regelmäßige Mieteinnahmen freuen. Renditen können dir im Alter ein zusätzliches Einkommen sichern und dabei helfen, deine Rentenlücke zu schließen.
- Steuervorteile: Besonders dann, wenn du dein Eigentum vermietest, kannst du von Steuervorteilen profitieren. Es ist zum Beispiel möglich, Kosten für die Instandhaltung und Verwaltung der Immobilie von den Mieteinnahmen abzusetzen.
- Eigennutzung im Alter: Für ein sicheres Gefühl und Unabhängigkeit im Ruhestand sorgt das Wissen, die Immobilie im Alter selbst nutzen zu können. Du kannst sie mietfrei bewohnen und dadurch erheblich Mietkosten sparen.
- Vermögensaufbau: Hast du eine Immobilie gekauft und tilgst ein Darlehen? Dann sorgst du damit für kontinuierlichen Vermögensaufbau. Jeden Monat gehören die vier Wände ein bisschen mehr. Achte aber darauf, dass der Preis einer Immobilie im Einklang mit deinem Budget und deinen langfristigen Zielen steht.
Immobilien als Altersvorsorge – die Nachteile
- Laufende Kosten: Reparaturen hier, Versicherungen und Verwaltungskosten dort – Eigentum verpflichtet und sorgt dafür, dass immer mit Ausgaben zu rechnen ist. Während sich Mieter darum keine Sorgen machen müssen, liegt es an den Eigentümern, ausreichende Instandhaltungsrücklagen zu bilden.
- Lange Bindung: Du brauchst dringend eine größere Summe Geld? Das muss von langer Hand geplant werden. Eine Immobilie kann in der Regel bei Bedarf nicht schnell zu Geld gemacht werden.
- Hohe Investition: Wer nicht in den Genuss kommt, eine Immobilie zu erben, muss teils erhebliche Anfangsinvestitionen leisten. In der Regel braucht es viel Eigenkapital, um einen Hauskauf zu wuppen. Das wiederum kann deine finanzielle Freiheit im Alter reduzieren.
- Marktrisiken: In Krisenzeiten, wie während der Finanzkrise 2008, kann der Immobilienmarkt unter Wertverluste ächzen. Auch Veränderungen im Mietrecht oder die allgemeine Marktentwicklung können sich negativ auf deine Rendite auswirken.
FAQ zur Immobilie als Altersvorsorge
Ist eine Immobilie eine gute Altersvorsorge?
Ja. Gehört das Eigenheim bis zum Renteneintritt vollständig dir, ist eine Immobilie als Altersvorsorge gut geeignet. Kümmere dich zusätzlich aber um weitere finanzielle Absicherung im Alter – wie etwa eine private Rentenversicherung oder Riesterrente. So kannst du entspannt alt werden.
Ist Kaufen oder Mieten für die Altersvorsorge sinnvoller?
Diese Entscheidung hängt stark von den individuellen Umständen ab. Kaufen ist in der Regel langfristig vorteilhaft. Mieten bietet Flexibilität und geringere Anfangsinvestitionen, führt aber langfristig zu keiner Vermögensbildung.
Wird Eigentum auf Rente angerechnet?
Nein. Bei der Grundrente spielt Vermögen keine Rolle. Auch wer größere Besitztümer wie eine Immobilie hat, kann Grundrente erhalten.