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Scandi trifft Industrial: So gelingt der Stilmix ohne Chaos

Autorenbild: Andreas Steger
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Viele richten ihre Wohnung nach einem bestimmten Stil ein – skandinavisch, industrial oder vielleicht boho. Doch was passiert, wenn man die Regeln bricht und mehrere Stile kombiniert? Der Wohntrend „Stilmix“ zeigt: Gerade der bewusste Bruch sorgt für echte Wohnlichkeit und Charakter.

Ein Stil allein wirkt schnell austauschbar

Wer sich streng an einen Einrichtungsstil hält, erlebt oft Folgendes: Die Wohnung sieht zwar „richtig“ aus, aber nicht unbedingt besonders. Katalogschön, aber wenig individuell. Der skandinavische Stil mit viel Weiß und Holz ist beliebt, wirkt aber schnell steril, wenn nicht mit Kontrasten gespielt wird. Ähnlich beim Industrial-Look – zu viel Metall und Beton kann kühl und unnahbar wirken.

Ein Mix verschiedener Wohnstile schafft dagegen Spannung und Persönlichkeit. Gerade der Kontrast zwischen Alt und Neu, zwischen Clean und Gemütlich, macht Räume lebendig.

Diese Stil-Kombinationen funktionieren besonders gut

Einige Wohnstile ergänzen sich besonders harmonisch. Hier sind konkrete Beispiele für gelungene Kombinationen:

Skandinavisch & Industrial
Helle Holztöne und weiche Textilien treffen auf raues Metall und dunkle Akzente. Ein heller Holzesstisch mit schwarzen Metallstühlen und einer Pendelleuchte im Factory-Stil verbindet beide Stile zu einer modernen, einladenden Atmosphäre.

Boho & Mid-Century Modern
Verspielte Muster und bunte Textilien des Boho-Stils kontrastieren mit den klaren Linien und eleganten Holztönen des Mid-Century-Designs. Ein Vintage-Sessel mit buntem Kissen neben einem schlichten Sideboard aus Nussbaumholz schafft eine gemütliche und stilvolle Ecke.

Landhaus & Modern
Rustikale Holzmöbel werden mit minimalistischen Elementen aufgelockert. Eine grobe Holzbank kombiniert mit einem modernen Glastisch bringt Wärme und Klarheit zusammen.

Japandi & Minimalismus
Erdige Farbtöne und Naturmaterialien des Japandi-Stils harmonieren mit der klaren Linienführung des Minimalismus. Ein schlichter Holztisch mit Leinenstühlen und reduzierter Dekoration strahlt Ruhe und Eleganz aus.

Art Déco & Contemporary
Glamouröse Details wie goldene Akzente und Samtstoffe des Art Déco-Stils ergänzen moderne, schlichte Designs. Ein Samtsofa in Smaragdgrün vor einer neutralen Wandfarbe verbindet Luxus mit Zurückhaltung.

Was beim Kombinieren wirklich gut funktioniert

Der Reiz des Stilbruchs liegt in der gezielten Auswahl – nicht im wilden Durcheinander. Entscheidend ist, dass trotz unterschiedlicher Stile ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Dafür helfen ein paar einfache Prinzipien:

  • Farben als verbindendes Element: Unterschiedliche Möbelstile wirken zusammengehörig, wenn sie eine gemeinsame Farbfamilie haben.
  • Wiederkehrende Materialien: Holz, Metall oder Rattan können sich durch verschiedene Stilwelten ziehen und für optischen Zusammenhang sorgen.
  • Ein „Ankerstück“ pro Raum: Ein markantes Möbel oder ein Kunstobjekt gibt dem Raum Halt – egal, wie unterschiedlich der Rest ist.

So können etwa ein minimalistisches Sofa, ein vintage Beistelltisch und ein Ethno-Teppich überraschend gut zusammenpassen, wenn sie sich über Farbtöne oder Formen ergänzen.

Der eigene Geschmack wird wichtiger als das Regelwerk

Ein großer Vorteil des Stilmixes: Er öffnet die Tür zu mehr Mut beim Einrichten. Anstatt sich an ein festes Regelwerk zu klammern, steht der eigene Geschmack im Mittelpunkt. Das sorgt nicht nur für mehr Freude beim Gestalten, sondern oft auch für überraschend stimmige Ergebnisse.

Wer etwa gerne Flohmärkte besucht, kann Fundstücke leichter integrieren, ohne dass sie „nicht zum Stil passen“. Auch Erbstücke oder Designklassiker lassen sich besser einfügen, wenn die Wohnung nicht einem strengen Konzept folgt.

So findet man die richtige Balance im Stilmix

Die Herausforderung beim Mixen liegt darin, das richtige Maß zu finden. Zu viel Vielfalt kann schnell unruhig wirken. Diese Faustregeln helfen:

  • Maximal 3 Stilrichtungen pro Raum
  • Wiederholungen einbauen: Wenn ein Material oder Muster vorkommt, sollte es sich an mindestens einer weiteren Stelle wiederfinden
  • Große Flächen (wie Wände oder Teppiche) eher neutral halten, um den Möbeln Raum zu geben

Stilmix bedeutet nicht Chaos, sondern kuratierte Vielfalt. Wer bewusst kombiniert, erschafft Räume, die einzigartig und zugleich ausgewogen sind.

Wer mixt, wohnt spannender

Eine Einrichtung, die verschiedene Wohnstile vereint, wirkt lebendig und persönlich – und bleibt trotzdem stilvoll. Gerade der Mut zum Unperfekten macht viele Wohnungen heute so besonders. Denn am Ende zählt nicht, ob alles „zusammenpasst“, sondern ob es sich richtig anfühlt.

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