Ratgeber

Preisschraube im Berliner Speckgürtel dreht unaufhörlich weiter

Autorenbild Kilian Treß
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Die Immobilienpreise in Berlin steigen – aber im Speckgürtel legt der Markt stellenweise noch kräftiger zu. Wer ins Umland zieht, spart längst nicht mehr automatisch.

Während Berlins Wohnungspreise weiter steigen, holen die Landkreise im Speckgürtel nicht nur auf – sie überholen teilweise sogar die Hauptstadt. Wer also glaubt, mit einem Umzug ins Berliner Umland günstig Eigentum zu erwerben, sollte genau hinschauen. Der aktuelle Immowelt Preiskompass Q1 2025 zeigt, wie angespannt die Lage auch jenseits der Stadtgrenze ist.

Berlin: Stabiler Aufwärtstrend

Die Hauptstadt bleibt einer der teuersten Pflaster Deutschlands: Eigentumswohnungen kosten im Median mittlerweile 5.182 Euro pro Quadratmeter, ein Anstieg von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 12,2 Prozent über fünf Jahre. Auch Einfamilienhäuser ziehen preislich an – allerdings moderater: Auf Jahressicht beträgt der Anstieg hier nur 2,4 Prozent, was angesichts der Zinswende fast stabil wirkt.

Potsdam: Berliner Preisniveau, aber weniger Angebot

Direkt vor den Toren Berlins liegt Potsdam – und steht preislich kaum zurück: Wohnungen kosten hier 5.000 Euro/m², ein minimaler Rückgang zum Vorquartal (-0,8 Prozent), aber stolze 13,6 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Bei Häusern zeigt sich ein ähnliches Bild: Wer heute in Potsdam ein Eigenheim kaufen will, zahlt im Median 4.875 Euro/m² – das sind 20,2 Prozent mehr als 2020. Damit liegt Potsdam über dem Fünfjahreswachstum Berlins und spielt längst in derselben Liga.

Alle Städte im Vergleich: Schau auf der Karte, wo Eigentumswohnungen am teuersten sind.

Dahme-Spreewald und Barnim: Boom im Grünen

Einige Landkreise rund um Berlin überraschen mit überdurchschnittlichen Preissteigerungen. Dahme-Spreewald, südöstlich der Hauptstadt, zeigt besonders dynamische Entwicklungen: Eigentumswohnungen kosten hier 3.679 Euro/m², das sind 8,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr – deutlich mehr als der Berliner Anstieg im selben Zeitraum. Über fünf Jahre beträgt der Zuwachs sogar 35,2 Prozent!

Auch Barnim im Nordosten zieht kräftig an: Wohnungen haben sich hier in einem Jahr um 7,6 Prozent, über fünf Jahre sogar um 31,8 Prozent verteuert. Besonders bemerkenswert: Einfamilienhäuser kosten im Median mittlerweile 3.738 Euro/m² – vor fünf Jahren waren es noch 2.810 Euro/m². Das entspricht einem satten Plus von 33 Prozent.

Märkisch-Oderland und Teltow-Fläming: Auch hier steigen die Preise

Selbst im vergleichsweise ländlichen Märkisch-Oderland sind Eigentumswohnungen mit 3.160 Euro/m² im Vergleich zu 2020 um 33 Prozent teurer geworden. In Teltow-Fläming stieg der Quadratmeterpreis im selben Zeitraum um 25,9 Prozent auf 3.500 Euro. Häuserpreise haben sich hier ebenfalls stark entwickelt: Einfamilienhäuser kosten inzwischen 3.707 Euro/m², was einem Anstieg von 26,4 Prozent in fünf Jahren entspricht.

Fazit: Der Speckgürtel ist kein Schnäppchen mehr

Wer heute aus Berlin ins Umland zieht, spart nicht unbedingt Geld – und verpasst möglicherweise auch das bessere Angebot. Potsdam und die angrenzenden Landkreise zeigen: Die Nachfrage nach Eigentum ist im gesamten Berliner Ballungsraum ungebrochen. Das hat Folgen für die Preise. Besonders jene Landkreise, die gut angebunden sind und Lebensqualität bieten – wie Barnim, Dahme-Spreewald oder Teltow-Fläming – erleben einen regelrechten Boom. Wer hier noch ein Schnäppchen machen will, ist wohl fünf Jahre zu spät.

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