Wenn der Verkehrslärm selbst durch geschlossene Fenster dröhnt, wird dein Zuhause schnell zur Lärmhölle – und das kann auf Dauer ganz schön an die Substanz gehen. Aber: Auch als Mieter kannst du einiges tun, um mehr Ruhe in deine vier Wände zu bringen – ganz ohne bauliche Eingriffe oder aufwändige Genehmigungen.
Straßenbahn und Verkehrslärm mitten in Berlin: Wer an Hauptstraßen wohnt, kennt das Problem – doch es gibt einfache Wege zu mehr Ruhe in den eigenen vier Wänden. Foto: Yehuda / stock.adobe.com
Ob für besseren Schlaf, konzentriertes Arbeiten im Homeoffice oder einfach mehr Entspannung am Feierabend – mit diesen Maßnahmen senkst du den Lärmpegel spürbar. Die besten Tricks, die wenig kosten, schnell umzusetzen sind und sich trotzdem lohnen.
Warum ist Lärmschutz in der Wohnung so wichtig?
Straßenlärm ist nicht nur ein Störfaktor im Alltag, sondern kann auch gesundheitliche Folgen haben. Studien zeigen: Dauerlärm führt häufiger zu Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck oder sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Gerade in Mietwohnungen, wo die baulichen Möglichkeiten begrenzt sind, lohnt es sich also, mit kleinen Maßnahmen den Geräuschpegel zu reduzieren.
1. Fenster abdichten: Der schnellste Effekt
Oft sind es die Fenster, durch die der meiste Lärm in die Wohnung dringt. Besonders ältere Modelle haben undichte Stellen, durch die der Schall praktisch ungefiltert eindringt.
Lösung:
- Selbstklebende Dichtungsbänder aus dem Baumarkt
- Einfach am Fensterrahmen anbringen – ohne Werkzeug
- Günstig und jederzeit rückstandslos entfernbar
2. Schallschutzvorhänge aufhängen
Spezielle Thermo- oder Schallschutzvorhänge wirken doppelt: Sie halten nicht nur Wärme drinnen, sondern auch den Lärm draußen.
Wichtig dabei:
- Vorhänge sollten möglichst lang und schwer sein
- Ideal: bodenlange Modelle mit dichter Webung
- Montage an handelsüblichen Gardinenstangen möglich
3. Große Möbel als Schalldämpfer nutzen
Massive Möbelstücke können helfen, Schall zu „schlucken“. Sie dämpfen die Geräusche, die von draußen eindringen – besonders, wenn sie an Außenwänden stehen.
Geeignet sind zum Beispiel:
- Bücherregale
- Kleiderschränke
- Sofas mit hoher Rückenlehne
4. Teppiche und Stoffe für bessere Raumakustik
Auch der Hall innerhalb der Wohnung kann den Lärm verstärken. Textilien helfen, ihn zu reduzieren – ganz ohne bauliche Maßnahmen.
Effektive Helfer:
- Hochflorteppiche oder Läufer
- Stoffbespannte Leinwände oder Wandteppiche
- Akustikpaneele aus Filz (selbstklebend, rückstandslos entfernbar)
5. Zimmerpflanzen mit Doppelfunktion
Pflanzen verbessern nicht nur das Raumklima, sondern wirken auch schalldämpfend – besonders, wenn sie großblättrig sind und in Gruppen aufgestellt werden.
Gute Wahl:
- Gummibaum
- Farn
- Monstera
- Drachenbaum
6. Schallschutzfolien fürs Fenster
Diese speziellen Fensterfolien reduzieren hohe Frequenzen – also genau die Geräusche, die von Straßenverkehr ausgehen.
Vorteile:
- Kein Austausch der Fenster nötig
- Anbringung von innen – also mietrechtlich unproblematisch
- Transparente Optik bleibt erhalten
7. Geräusche überdecken mit White Noise
Wenn der Lärm einfach nicht verschwinden will, hilft es manchmal, ihn gezielt zu überlagern – mit sogenannten „White-Noise“-Geräten oder Apps.
Typische Einsatzbereiche:
- Schlafzimmer
- Homeoffice
- Entspannungsbereiche
Was du als Mieter beachten solltest
Die meisten dieser Maßnahmen sind problemlos umsetzbar – auch in Mietwohnungen. Trotzdem lohnt sich ein Blick in den Mietvertrag oder eine kurze Rücksprache mit dem Vermieter, falls du größere Dinge wie z. B. Bohren oder das Anbringen schwerer Akustikelemente planst. Die meisten der hier vorgestellten Lösungen kommen aber ganz ohne bauliche Veränderungen aus.
Fazit: Mehr Ruhe ist machbar
Du musst nicht gleich die Wohnung kündigen, nur weil es draußen laut ist. Schon kleine Maßnahmen können viel bewirken – und das ganz ohne Lärm und Staub bei der Umsetzung. Ob du besser schlafen, konzentrierter arbeiten oder einfach entspannter wohnen möchtest: Mit ein paar einfachen Tricks wird dein Zuhause zur Oase der Ruhe.
Geschrieben am 17.10.2025
von
100% der Leser fanden diesen Artikel hilfreich
Seite weiterleiten
Artikel drucken