Ratgeber

Netzbetreiber fürchten Batteriespeicher-Boom

Autorenbild Kilian Treß
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Immer mehr Haushalte und Unternehmen setzen auf Batteriespeicher. Doch die Netze kommen an ihre Grenzen. Experten warnen vor massiven Überkapazitäten und steigenden Kosten für Verbraucher.

Der Ausbau von Batteriespeichern in Deutschland erreicht neue Höchstwerte. Ob in Privathaushalten oder als Großspeicher für die Industrie – die Nachfrage steigt rasant. Doch während viele dies als Meilenstein der Energiewende feiern, schlagen Netzbetreiber und Experten Alarm. Ohne eine gezielte Steuerung drohen Überkapazitäten, steigende Kosten und ernsthafte Probleme für die Stabilität des Stromnetzes.

Netzbetreiber am Limit

Die Zahl der Anträge für neue Batteriespeicher steigt schneller, als die Infrastruktur sie bewältigen kann. Laut Energieexperten gehen mittlerweile deutlich mehr Anträge für Netzanschlüsse ein, als tatsächlich benötigt werden. Die aktuellen Pläne von Batteriespeichern dürften über das Ziel hinausschießen , warnt Wirtschaftsweise Veronika Grimm im Handelsblatt. Insbesondere Großspeicher, die direkt an das öffentliche Netz angeschlossen werden, könnten zu einer unkontrollierten Belastung der Stromnetze führen.

Drohen steigende Strompreise?

Neben den technischen Herausforderungen könnte der Batteriespeicher-Boom auch finanzielle Folgen für Verbraucher haben. Netzbetreiber befürchten, dass Investitionen in neue Leitungen und Steuerungssysteme notwendig werden, um den unkoordinierten Ausbau auszugleichen. Die Kosten dafür könnten auf Endverbraucher umgelegt werden – ein Szenario, das bereits aus dem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien bekannt ist.

Regulierung gefordert

Experten fordern deshalb eine gezielte Steuerung des Speicherausbaus. Statt wahllos Batteriespeicher zu fördern, müsse sichergestellt werden, dass sie sinnvoll in das Stromnetz integriert werden. Ob die Politik hier gegensteuert, bleibt abzuwarten – doch die Rufe nach einem durchdachteren Ansatz werden lauter.

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