Ratgeber

Klimastress im Garten: Warum viele Bäume jetzt zur Gefahr werden – und welche Arten überleben

Autorenbild Kilian Treß
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Viele klassische Gartenbäume geraten durch den Klimawandel zunehmend unter Druck. Manche Arten werden in Zukunft kaum überleben, andere könnten sogar zur Gefahr werden. Welche Bäume du lieber bald fällen (lassen) solltest – und welche klimaresistenten Alternativen sich für deinen Garten eignen.

Der Klimawandel schlägt Wurzeln – auch in deinem Garten

Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein globales Thema – er wirkt sich direkt auf unsere Gärten aus. Hitze, Dürre, Stürme und neue Schädlinge verändern das Mikroklima vor der eigenen Haustür. Was gestern noch als robuster Hausbaum galt, wird heute zur Pflegefalle und morgen vielleicht schon zur Gefahr. Besonders betroffen: Flachwurzler, durstige Arten und heimische Bäume, die sich nicht schnell anpassen können.

Im Klartext: Einige deiner Gartenbäume könnten bald absterben, umstürzen oder dauerhaft krank sein. Dann wird es Zeit, sie zu ersetzen – bevor es teuer oder gefährlich wird.

Diese Gartenbäume werden zunehmend problematisch

Fichte (Picea abies)

  • Warum problematisch? Die Fichte kommt mit Trockenheit überhaupt nicht klar. Schon ein Sommer ohne ausreichend Regen stresst sie so sehr, dass sie sich kaum erholt. Zudem breitet sich der Borkenkäfer rasant aus – besonders bei geschwächten Bäumen.
  • Folge: Braunfärbung, Absterben von oben nach unten, massive Schädlingsanfälligkeit.
  • Fazit: In privaten Gärten mit südlicher oder trockener Lage keine Zukunft mehr.
     

Rotbuche (Fagus sylvatica)

  • Warum problematisch? Die Rotbuche liebt kühle, schattige Wälder. In sonnigen Gärten leidet sie unter der zunehmenden Hitze und reagiert mit Dürreschäden, Rindenrissen und Pilzbefall.
  • Folge: Früher Laubabwurf, Totholz, Instabilität.
  • Fazit: In vielen Regionen Deutschlands heute schon deutlich geschwächt.


Birke (Betula pendula)

  • Warum problematisch? Als Flachwurzler kommt die Birke bei anhaltender Trockenheit schnell an ihre Grenzen. Dazu kommt: Birkenpollen können bei Menschen Allergien auslösen.
  • Folge: Schlechte Vitalität, Rindenkrankheiten, Umsturzgefahr bei Sturm.
  • Fazit: Nur in feuchteren Gegenden noch langfristig haltbar.


Bergahorn (Acer pseudoplatanus)

  • Warum problematisch? Der beliebte Ahorn leidet zunehmend unter der sogenannten Rußrindenkrankheit – ausgelöst durch einen Pilz, der durch Hitzeperioden gefördert wird.
  • Folge: Schwarze Rinde, schnelles Absterben ganzer Kronenteile.
  • Fazit: Der Ahorn ist in heißen Regionen keine sichere Wahl mehr.


Tannen (z. B. Abies alba)

  • Warum problematisch? Die Weißtanne gilt zwar als edel, kommt aber mit Hitze nur schlecht zurecht. In trockenen Jahren zeigen sich schnell Nadelschäden und Kronenverlichtung.
  • Folge: Schwacher Wuchs, Pilzbefall, Absterben.
  • Fazit: Nicht für kleinere, trockene Gärten geeignet.

 

Wann du handeln solltest – und warum Fällen manchmal sinnvoll ist

Ein angeschlagener Baum ist nicht nur ein ästhetisches Problem – er kann auch zur Gefahr für Haus, Menschen oder Nachbarn werden. Besonders nach mehreren trockenen Sommern oder bei sichtbaren Schäden (z. B. Pilzbefall, große abgestorbene Äste, aufgerissene Rinde) lohnt sich ein professioneller Blick vom Baumpfleger.
Das Fällen ist oft der letzte, aber sinnvolle Schritt – besonders wenn Ersatz schon in den Startlöchern steht.

Diese Ersatzbäume trotzen Hitze und Trockenheit

Wenn du deinen Garten zukunftsfest machen willst, solltest du auf robuste, tiefwurzelnde und trockenresistente Baumarten setzen. Hier eine Auswahl: 

Ersatzbäume bei Hitze und Trockenheit

Empfohlene Ersatzbäume und ihre Eigenschaften
Ersatzbaum Eigenschaften
Feldahorn (Acer campestre) Heimisch, trockenheitsresistent, gut schnittverträglich
Gleditschie (Gleditsia triacanthos) Extrem hitzeverträglich, lichtdurchlässiges Laub, dekorativ
Amberbaum (Liquidambar styraciflua) Herbstfärbung, stadtklimafest, tief wurzelnd
Esskastanie (Castanea sativa) Hitze- und trockenresistent, liefert essbare Früchte
Baumhasel (Corylus colurna) Pflegeleicht, trockenheitsresistent, keine Ausläufer, in Norddeutschland aber mit Problemen
Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) Mediterran, kommt mit Trockenheit gut zurecht
Maulbeerbaum (Morus alba/nigra) Robust, schattengebend, essbare Früchte
Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) Extrem hitzeverträglich, auch für städtische Gärten geeignet

 

Tipp: Achte auf standortgerechte Pflanzung und eine gute Mulchschicht, um Verdunstung zu reduzieren. Junge Bäume brauchen in den ersten Jahren regelmäßige Wassergaben – auch die „Klimagewinner“.

Mehr zum Thema: Diese Bäume kommen mit der Zukunft besser klar

Du willst noch mehr über robuste Alternativen erfahren? Welche Arten wirklich dem Klimawandel trotzen können und wie du deinen Garten fit für die nächsten Jahrzehnte machst, liest du im passenden Ratgeber:  

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