Immobilienpreise

Immobilienpreise in Norddeutschland: Trotz Preisanstieg – in über 80 % der Regionen ist Wohneigentum noch günstiger als 2022

Autorenbild: Andreas Steger
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Nach Jahren der Stagnation ziehen die Immobilienpreise in Norddeutschland wieder deutlich an. Trotzdem: Wer jetzt kauft, zahlt in vielen Städten und Landkreisen deutlich weniger als noch vor 3 Jahren.

Flächendeckende Preissteigerungen nach Zinswende

Die Zinswende 2022 hatte den norddeutschen Immobilienmarkt deutlich abgekühlt. Kaufinteressenten hielten sich zurück, die Preise gaben vielerorts nach. Doch nun zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt: In 70 von 71 Städten und Kreisen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Bremen und Hamburg sind die Angebotspreise für Bestandswohnungen innerhalb eines Jahres wieder gestiegen – teilweise um bis zu 12 Prozent.

Dabei basiert die Auswertung auf typischen Wohnungen: 75 Quadratmeter, 3 Zimmer, im ersten Stock, Baujahr 1990er-Jahre. Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild: Der Markt hat sich in Bewegung gesetzt.

Großstädte: Moderate Anstiege, aber unter früherem Höchststand

In Hamburg legten die Preise um 4,6 Prozent zu – dort kostet der Quadratmeter im Schnitt jetzt 5.949 Euro. Bremen zeigt ein noch dynamischeres Wachstum mit einem Plus von 8,5 Prozent auf 3.148 Euro. Auch Hannover verzeichnet einen Anstieg um 4,4 Prozent auf 3.456 Euro pro Quadratmeter.

Auffällig ist: Trotz des jüngsten Anstiegs liegen die Preise in allen drei Städten noch unter dem Niveau von 2022. In Hamburg etwa sind Bestandswohnungen aktuell 7,7 Prozent günstiger als zum damaligen Höchststand.

Besonders deutlich ist der Aufschwung in Rostock, wo sich die Preise um 9,9 Prozent auf 3.932 Euro verteuerten – ein Hinweis darauf, dass auch in kleineren Großstädten wieder deutlich mehr Bewegung herrscht. Lediglich Kiel tanzt aus der Reihe: Hier gingen die Preise minimal um 0,5 Prozent zurück.

Ländliche Regionen holen kräftig auf

Die stärksten Preissteigerungen gab es abseits der Metropolen. Spitzenreiter ist die Mecklenburgische Seenplatte: Mit einem Anstieg von 11,9 Prozent kletterte der Quadratmeterpreis auf 1.948 Euro. Auch Vorpommern-Greifswald (2.500 Euro) und Vorpommern-Rügen (2.932 Euro) verzeichneten mit jeweils 11,0 Prozent kräftige Zuwächse.

In Niedersachsen stechen vor allem die Landkreise Schaumburg (+10,8 Prozent), Peine (+9,5 Prozent) und der Landkreis Rostock (+10,1 Prozent) hervor. Diese Regionen profitieren von ihrer Lage im erweiterten Einzugsgebiet größerer Städte und von einem im Vergleich niedrigen Ausgangsniveau.

Die ländlichen Räume holen damit nicht nur preislich auf – sie scheinen auch zunehmend für Käufer interessant, die städtische Preisniveaus meiden.

Viele Regionen bleiben günstiger als 2022

Trotz der neuen Dynamik liegt das Preisniveau in den meisten Regionen weiterhin unter dem Höchststand des Jahres 2022. In 57 von 71 analysierten Städten und Kreisen sind die Angebotspreise für Eigentumswohnungen noch günstiger als vor 3 Jahren. Schwerin (-12,8 Prozent), Kiel (-11,6 Prozent) und Wolfsburg (-9,9 Prozent) zeigen besonders deutliche Rückgänge.

Diese Entwicklung bedeutet: Wer heute kauft, zahlt in vielen Fällen weniger als noch während des Immobilienbooms – trotz der jüngsten Aufwärtstrends.

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