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Einrichten mit Gefühl: 7 Denkfehler, die deine Wohnung kleiner und kühler wirken lassen

Autorenbild Kilian Treß
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Nicht jedes Zuhause fühlt sich so gemütlich an, wie es könnte – oft liegt das an typischen Einrichtungsfehlern. Diese sieben Patzer solltest du besser vermeiden, wenn deine Wohnung stimmig wirken soll.

Fehler 1: Alles klebt an der Wand

Klassiker Nummer eins: Du stellst alle Möbel schön ordentlich an die Wände – das Sofa, das Regal, sogar den Schreibtisch. Die Mitte des Raumes bleibt leer. Klingt praktisch, wirkt aber steril. Die sogenannte „zentrifugierte“ Einrichtung nimmt einem Raum seine Seele. Stattdessen solltest du mit der Fläche spielen: Rücken das Sofa ruhig mal ein Stück in den Raum, nutze Teppiche, Beistelltische oder Sideboards als Raumtrenner – so entsteht Gemütlichkeit und Struktur.

Wohnbereiche dürfen gerne zoniert sein – wie kleine Inseln im Raum. Wer alles in die Ecken schiebt, verschenkt die Chance auf Atmosphäre.

Fehler 2: Lichtstimmung? Fehlanzeige

Ein einziger Deckenfluter für den ganzen Raum? Oder überall grelles LED-Licht? Beides sorgt eher für Krankenhausfeeling als für Wohlfühlambiente. Eine durchdachte Lichtplanung zählt zu den wichtigsten Elementen guter Einrichtung. Denn Räume haben unterschiedliche Funktionen – und brauchen deshalb verschiedene Lichtquellen.

Im Wohnzimmer zum Beispiel solltest du neben der Deckenleuchte auch Lichtinseln schaffen: eine Leselampe am Sessel, gedimmtes Licht am Fernseher, warmes Licht über dem Esstisch. Ideal sind Leuchten mit Dimmfunktion und variabler Lichtfarbe – je nach Stimmung oder Tageszeit.

Fehler 3: Möbel in falscher Größe

Was im Möbelhaus perfekt aussieht, kann daheim schnell fehl am Platz wirken. Zu groß – und das Möbelstück dominiert den Raum. Zu klein – und es geht regelrecht unter. Besonders ärgerlich wird’s, wenn der neue Schrank in den Flur hineinragt oder der Teppich wie ein verlorenes Handtuch vor dem Sofa liegt.

Deshalb: Vor dem Kauf unbedingt Maß nehmen. Und ruhig mit Zeitungspapier den Platz am Boden auslegen, um ein realistisches Gefühl für die Dimensionen zu bekommen. Nur so erkennst du, ob Tisch, Sofa oder Teppich auch wirklich stimmig ins Gesamtbild passen.

Fehler 4: Kein Konzept, keine Struktur

Wenn Möbel wahllos im Raum verteilt sind, wirkt der Raum unruhig und orientierungslos. Es fehlt die innere Ordnung. Dabei lässt sich Struktur ganz einfach herstellen – durch klar definierte Bereiche. Wohninseln sind das Zauberwort: ein Leseeckchen mit Sessel und Lampe, ein Sofa mit Teppich als TV-Zone, ein Sideboard als Übergang zum Essbereich.

Die Möbel sollten zueinander in Beziehung stehen – nicht nur irgendwo stehen. Teste verschiedene Anordnungen, probiere aus, bitte Freundinnen oder Freunde um Feedback. Oft macht schon das Verschieben eines Möbelstücks einen spürbaren Unterschied.

Fehler 5: Material- und Stilchaos

Mix and Match ist grundsätzlich erlaubt – aber bitte mit Fingerspitzengefühl. Wer zu viele Materialien, Muster oder Stilrichtungen kombiniert, schafft keine Harmonie, sondern Unruhe. Ein Rattanstuhl auf Kuhfell neben einem Glastisch und einer Samtcouch mit Ethnokissen? Kann funktionieren – meist aber nicht.

Besser: Konzentriere dich auf zwei bis drei Materialien und ein stimmiges Farbkonzept. Auch beim Stil darf es gern etwas mutiger sein – solange sich ein roter Faden erkennen lässt. Und achte auf den Charakter deiner Wohnung: Altbau mit Holzboden und Stuck verträgt sich besser mit Vintage und Naturmaterialien als mit Industrie-Optik und Hochglanzmöbeln.

Fehler 6: Farbwahl ohne Plan

Wenn du dich fragst, warum dein neuer Lieblingsteppich plötzlich mit der Couch „beißt“, liegt es oft an den Farbtemperaturen. Warme Farben wie Rot, Orange oder Braun harmonieren am besten mit anderen warmen Tönen. Kalte Farben wie Blau, Grau oder Türkis passen zu kühlen Begleitern.

Dazu kommt: Ein stimmiger Hell-Dunkel-Kontrast belebt den Raum. Nur helle Töne lassen ihn schnell langweilig wirken, nur dunkle erdrücken. Auch Holztöne solltest du aufeinander abstimmen – rötliches Kirschholz und gelbstichiger Ahorn ergeben selten ein gutes Team.

Fehler 7: Eingangsbereich vergessen

Der erste Eindruck zählt – auch in der Wohnung. Und doch fristen Flur und Eingangsbereich oft ein stiefmütterliches Dasein. Dabei braucht es nicht viel, um auch diesen Raum einladend zu gestalten. Ein schöner Teppich, ein Spiegel, ein Sideboard oder ein Bild an der Wand wirken Wunder.

Gleichzeitig ist der Eingangsbereich auch funktional: Schuhe, Taschen, Jacken – all das braucht Platz. Aber eben so, dass es nicht wie ein Abstellraum aussieht. Ordnungssysteme, Körbe, geschlossene Möbel helfen, das Chaos zu bändigen. Und wenn’s noch hübsch aussieht, umso besser.

Fazit:
Einrichtung ist mehr als nur Möbel hinstellen. Wer Licht, Proportionen, Farben und Struktur bewusst einsetzt, schafft Räume, in denen man sich wirklich zuhause fühlt. Die sieben größten Fehler sind schnell gemacht – aber genauso schnell behoben.

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