Wohnungskäufer bekommen 2025 in den meisten Großstädten wieder deutlich mehr fürs Geld. Eine aktuelle immowelt Analyse zeigt: Die leistbare Wohnfläche ist gegenüber 2022 vielerorts gestiegen – in Einzelfällen sogar um über 30 Quadratmeter.
In vielen Städten bekommt man heute mehr fürs Geld als 2022. Foto: iStock.com / elxeneize
Kaufjahr 2025 bietet beste Chancen
Das Kaufjahr 2025 bringt den Wendepunkt für viele, die sich während der Zinswende zurückgehalten haben. Trotz einer insgesamt volatilen Marktentwicklung sorgt die aktuelle Kombination aus moderateren Zinsen und gesunkenen Angebotspreisen dafür, dass sich Wohnungskäufer heute wieder deutlich mehr Wohnraum leisten können – sofern sie jetzt handeln.
Eine aktuelle Auswertung von immowelt zeigt: In 72 von 79 deutschen Großstädten erhalten Käufer für ein fixes Budget von 350.000 Euro heute mehr Quadratmeter Wohnfläche als noch vor 3 Jahren. Besonders in ostdeutschen Städten sowie im Ruhrgebiet ist der Effekt massiv: In Chemnitz ergibt sich ein Plus von 32 Quadratmetern, in Salzgitter sind es 29 – und selbst in teuren Städten wie Hamburg oder München wächst die leistbare Fläche um 5 Quadratmeter.
Markt dreht sich zurück zu den Käufern
Robert Wagner, Geschäftsführer. Foto: immowelt
„In vielen Großstädten gibt es heute für das gleiche Budget mehr Wohnfläche als vor drei Jahren“, sagt Dr. Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt.
„Neben den gesunkenen Preisen liegen derzeit auch die Zinsen deutlich niedriger als zu früheren Höchstständen. Für Interessenten bietet sich somit aktuell ein sehr gutes Zeitfenster für den Immobilienkauf.“
Ein Beispiel: In München reichten 350.000 Euro 2022 noch für 34 m² – heute sind es wieder 39. In Berlin wächst die Fläche im gleichen Zeitraum von 61 auf 65 m², in Köln von 65 auf 68 m².
Interaktives Tool macht Unterschiede sichtbar
Um diese Entwicklung nachvollziehbar und anschaulich zu machen, kannst du mit dem Vergleichstool mit nur wenigen Klicks die Standorte vergleichen, wie sich die leistbare Wohnfläche in den Jahren 2020, 2022 und 2025 verändert hat – für jede der 79 analysierten Städte. Das ist für benachbarte Städte interessant, oder wenn du Metropolen miteinander vergleichen willst. Das Tool basiert auf hedonisch bereinigten Quadratmeterpreisen für typische Bestandswohnungen und berücksichtigt regionale Kaufnebenkosten.
Wohnflächen-Vergleich: Was bekomme ich für 350.000 €?
| Jahr | Stadt 1 | Stadt 2 | Unterschied |
|---|---|---|---|
| 2020 | |||
| 2022 | |||
| 2025 |
Daten beruhen auf Ergebnissen der Auswertung.
Trotz Inflation günstiger? Warum das möglich ist
Hier kommt für Käufer sogar ein doppelter Vorteil zusammen. Die Inflation war in den letzten Jahren zeitweise bei über 6 Prozent und liegt jetzt bei rund 2 Prozent, dem erklärten Ziel der Europäischen Zentralbank. Das hat die Kaufkraft des Euro deutlich verringert – das merkt man zum Beispiel beim Einkaufen, wo viele Produkte heute teurer sind als noch 2022. Umso erstaunlicher ist es, dass man für das gleiche Budget von 350.000 Euro heute oft mehr Wohnfläche bekommt als vor drei Jahren.
Rechnet man die Inflation mit ein, hätten 350.000 Euro heute eigentlich nur noch die Kaufkraft von etwa 300.000 Euro im Jahr 2022. Eigentlich müsste man sich also weniger leisten können – doch das Gegenteil ist der Fall. Der Grund: Die Zinsen für Immobilienkredite sind deutlich gestiegen. Lag der Zinssatz früher oft bei unter 1 %, sind es jetzt rund 3,6 %.
Dadurch ist die Nachfrage gesunken, viele Menschen konnten oder wollten sich zu diesen Konditionen keine Wohnung mehr leisten. Verkäufer mussten reagieren und die Preise senken, um Käufer zu finden. In vielen Städten sind die Preise deshalb stärker gefallen, als die Zinsen gestiegen sind – so bekommen Käufer jetzt wieder mehr für ihr Geld.
Geschrieben am 24.06.2025
von
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