Garten

Baumschnitt im Frühjahr: Was für Gartenbesitzer im Februar wichtig ist!

Ab dem 1. März ist Schluss mit großen Rückschnitten an Bäumen und Sträuchern – das schreibt das Bundesnaturschutzgesetz vor. Ziel ist der Schutz von Brut- und Nistplätzen vieler Tierarten. Doch warum ist der Zeitpunkt so wichtig, was ist erlaubt und wie gelingt ein fachgerechter Schnitt?

Warum ist der Baumschnitt im Frühjahr überhaupt notwendig?

Bäume und Sträucher brauchen regelmäßige Pflege, um gesund und kräftig zu wachsen. Ein gezielter Rückschnitt hilft dabei:

  • Förderung des Wachstums: Werden alte, abgestorbene oder schwache Äste entfernt, kann die Pflanze ihre Energie auf neue Triebe konzentrieren.
  • Vermeidung von Krankheiten: Schnittmaßnahmen verbessern die Luftzirkulation und reduzieren das Risiko von Pilz- und Schädlingsbefall.
  • Sicherheit auf dem Grundstück: Überhängende Äste oder marode Baumteile stellen eine Gefahr dar und sollten rechtzeitig entfernt werden.

Doch die perfekte Pflege muss mit den rechtlichen Rahmenbedingungen abgestimmt werden.

 

Was genau regelt das Bundesnaturschutzgesetz?

Laut §39 des Bundesnaturschutzgesetzes ist der Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September als Brut- und Nistzeit vieler Vogelarten festgelegt. In dieser Phase sind drastische Maßnahmen wie das Kappen oder radikale Kürzen von Hecken, Sträuchern und Bäumen verboten. Ziel ist der Schutz von brütenden Vögeln und anderen Tieren, die in Gehölzen Unterschlupf suchen.

Was ist erlaubt, was verboten?

Erlaubt:

  • Entfernen kleiner Triebe und Astspitzen.
  • Pflegeschnitte, bei denen die Grundform der Pflanze erhalten bleibt.
  • Entfernen von Totholz.
     

Verboten:

  • Radikale Rückschnitte oder "auf den Stock setzen" (bis auf den Stamm kürzen).
  • Entfernung von ganzen Hecken oder Sträuchern, die als Lebensraum dienen könnten.

Wer sich nicht an diese Regeln hält, riskiert Bußgelder von bis zu 50.000 Euro – in Einzelfällen sogar mehr.

 

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Baumschnitt?

Der ideale Zeitpunkt liegt je nach Pflanze zwischen Januar und Ende Februar. In dieser Phase befinden sich Bäume und Sträucher in der sogenannten vegetativen Ruhephase. Das bedeutet, sie haben den Saftfluss weitgehend eingestellt und sind weniger anfällig für Schnittwunden.

Einige wichtige Tipps für die Terminplanung:

  • Frostfreie Tage abwarten: Harte Schnitte bei Temperaturen unter -5 Grad können Schäden verursachen.
  • Wetterbedingungen beachten: Ein trockener, bewölkter Tag verhindert, dass Schnittwunden durch Frost oder direkte Sonneneinstrahlung belastet werden.
  • Weitere Dinge, die du im Januar im Garten machen solltest und was du lieber lassen solltest.

 

Die richtige Technik: So gelingt der perfekte Schnitt

Ein sauberer Schnitt sorgt nicht nur für ein gepflegtes Erscheinungsbild, sondern minimiert auch die Gefahr von Krankheiten. Hier die wichtigsten Grundlagen:

1. Das richtige Werkzeug wählen

  • Für kleinere Äste: Gartenschere oder Astschere.
  • Für dickere Äste: Astsäge oder Motorsäge (bei größeren Arbeiten).
  • Werkzeuge vor der Arbeit reinigen und gegebenenfalls schärfen, um glatte Schnittflächen zu erzeugen.

2. Die Schnittführung beachten

  • Direkt oberhalb einer Knospe oder eines Seitentriebs schneiden, um den Wuchs gezielt zu steuern.
  • Schräg schneiden, damit Regenwasser besser abfließen kann und keine Fäulnis entsteht.

3. Wunden versorgen

Bei dickeren Ästen oder größeren Schnittstellen empfiehlt sich ein Wundverschlussmittel, um das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern.

 

Rückschnitt auf Privatgrundstück: Was gilt?

Viele Gartenbesitzer fragen sich, welche Regeln speziell auf dem eigenen Grundstück gelten. Grundsätzlich darf dort ohne Genehmigung geschnitten werden – solange die Vorgaben des Naturschutzgesetzes eingehalten werden.

Besonderheiten bei großen Bäumen:
Manche Kommunen oder Bundesländer haben zusätzliche Baumschutzverordnungen. Je nach Region ist für das Fällen eines Baumes auf Privatgrundstücken eine Genehmigung notwendig. Ein Blick in die örtlichen Vorschriften kann Ärger ersparen.

Lesetipp: Jetzt mehr erfahren über Gartenpflege und Gartennutzung in Mietverhältnissen

Sträucher und Hecken: Pflege mit Augenmaß

Auch bei Sträuchern und Hecken gilt: Frühjahrszeit ist Pflegezeit.

  • Heckenform bewahren: Ein regelmäßiger Formschnitt im Februar sorgt für eine dichte, gleichmäßige Hecke.
  • Alte Triebe auslichten: Bei Sträuchern wie Flieder oder Forsythien sollte altes Holz entfernt werden, damit neue Triebe besser wachsen können.
  • Lebensräume schützen: Schon bei der Pflege sollte immer darauf geachtet werden, keine Nistplätze zu gefährden.
     

Fazit: Jetzt aktiv werden, bevor es zu spät ist

Der Baumschnitt im Frühjahr ist nicht nur ein wichtiger Teil der Gartenpflege, sondern auch gesetzlich geregelt. Wer Bäume und Sträucher rechtzeitig bis Ende Februar schneidet, sorgt für gesunde Pflanzen und vermeidet Konflikte mit den Vorgaben des Naturschutzes. Dabei gilt es, sowohl auf die richtige Technik als auch auf den Schutz der Tierwelt zu achten.

Mit einem durchdachten Rückschnitt lässt sich der Garten auf die kommende Saison vorbereiten – und das ganz ohne Stress oder rechtliche Konsequenzen.

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